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Würzburg: In Bayern sind wieder mehr Immobilien zu haben - vor allem in Würzburg

Würzburg

In Bayern sind wieder mehr Immobilien zu haben - vor allem in Würzburg

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    Die eigenen vier Wände sind teuer geworden. Doch das könnte sich zumindest bei den Immobilienpreisen in Bayern bald ändern.
    Die eigenen vier Wände sind teuer geworden. Doch das könnte sich zumindest bei den Immobilienpreisen in Bayern bald ändern. Foto: Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)

    Steigende Zinsen, steigende Baupreise: Der Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung ist in den vergangenen Monaten ein außerordentlich teurer geworden. Mittlerweile tut sich auf dem Immobilienmarkt in Bayern eine Kluft auf. Würzburg spielt dabei eine besondere Rolle. 

    "Es gibt ein Rumoren und Vibrationen", beschreibt Sprecher Stephan Kippes vom Immobilienverband Deutschland Süd (IVD) die Lage. "Der Markt ist am Drehen."

    Wie sich der Umsatz mit Immobilien in Bayern entwickelt hat

    Den IVD-Zahlen zufolge sind die Immobilienumsätze in Bayern im ersten Vierteljahr 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 11,9 Prozent gesunken. Das sei ein ungewöhnlicher hoher Wert. Auslöser sind dem Verband zufolge vor allem die zuletzt gestiegenen Darlehenszinsen, die hohen Baukosten und die schwache Konjunktur im Land.

    Auf der anderen Seite hat die momentane Lage für Kaufinteressenten laut Kippes auch was Gutes: Der permanente Anstieg der Immobilienpreise in der Vergangenheit "dürfte für einige Zeit vorüber sein".

    Das heißt auch: Zurzeit sind ungewöhnlich viele Häuser und Wohnungen zu haben. Hier ragt Würzburg unter den bayerischen Städten heraus: Innerhalb eines Jahres ist dort das Angebot an Objekten um 111 Prozent gewachsen. In Schweinfurt liegt dieser Wert bei 20, in Aschaffenburg bei 15 und in Nürnberg bei 79 Prozent. In Bamberg indes schrumpfte das Angebot um 16 Prozent.

    Grund und Boden sind also momentan gut zu bekommen. Ein Haus neu zu bauen, ist hingegen zum Teil unerschwinglich geworden: So jedenfalls lassen sich die Zahlen des IVD interpretieren. Demnach sind im vergangenen Jahr zum Beispiel Dachlatten um 65 Prozent teurer geworden, Bauholz um 61, Metalle um 25 und Kunststoff-Dämmplatten um 21 Prozent.

    Preise für Immobilien: Nur noch nach oben?

    2022 hat sich diese Tendenz fortgesetzt, so dass mancherorts in Bayern Bauwillige ihr Vorhaben stoppten und das Grundstück an die Gemeinde zurückgaben. Hinzu kommen die Zinsen für ein Immobiliendarlehen: Je nach Projekt könne es sein, dass die Monatsraten an die Bank heuer um bis zu 90 Prozent höher ausfallen, als das noch im Vorjahr der Fall gewesen wäre, so Kippes. Er gibt den Rat: Wer jetzt mit der Bank verhandle, sollte auf langfristige Zinsbindung pochen, denn "die Zinsen werden wahrscheinlich noch weiter steigen".

    Wer in der Vergangenheit ein bestehendes Einfamilienhaus oder eine bestehende Eigentumswohnung kaufen wollte, sah in Unterfranken wie im Rest von Bayern eine meistens ständig nach oben zeigende Kurve bei den Preisen. So kostete vor zehn Jahren in Würzburg ein freistehendes Haus mit gutem Wohnwert laut IVD im Schnitt 348.000 Euro. Jetzt: 673.000 Euro.

    Was ein Immobilienexperte jetzt rät

    Nicht ganz so deutlich gingen die Preise in Schweinfurt nach oben: von 200.000 auf 360.000 Euro. In Bad Kissingen zum Beispiel waren sie in all den Jahren wenig verändert. Ähnlich sieht in den drei Städten der Trend bei den Eigentumswohnungen aus.

    In dieser Hinsicht legt IVD-Sprecher Kippes wohnungssuchenden Familien nahe: raus aufs Land. Jenseits der großen Städte gebe es "deutliche Preisunterschiede" nach unten. Allerdings müssten je nachdem Pendelzeiten und die damit verbundenen Kosten einkalkuliert werden. Andererseits "könnte es Homeoffice erleichtern, etwas von den Städten entfernt zu wohnen".

    Kippes rät auch: Wegen der gestiegenen Zinsen und Baukosten sollten Kauf- oder Bauwillige nicht kurzentschlossen handeln. Unter Umständen sei es sinnvoller, "noch einige Zeit" in Miete zu wohnen.

    Wer hingegen eine Immobilie rein als Geldanlage kaufen will, habe gute Aussichten: Gerade in unruhigen Zeiten, wie wir sie jetzt haben, seien Immobilien "interessant" und krisensicher, so der IVD-Marktforscher.

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