Manfred Winterbach, der frühere technische Geschäftsführer der Würzburger Mediengruppe Main-Post, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Der ausgewiesene Druckexperte hatte sich in der Zeitungsbranche unter anderem beim Springer-Verlag in Essen-Kettwig („Bild“) und beim Süddeutschen Verlag in München („Süddeutsche Zeitung“) einen Namen gemacht. Vor allem in den späten 1960er Jahren war er maßgeblich an der Einführung des Offset-Zeitungsdrucks beteiligt und galt als einer der Pioniere dieses modernen Druckverfahrens.
Zu Beginn der 1990er Jahre wechselte er in die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und steuerte dort als Berater die Planung des neuen Main-Post-Druckzentrums auf dem Heuchelhof. 1995 wurde Winterbach Geschäftsführer Technik beim Würzburger Verlagshaus, das von 1991 an für 20 Jahre zur Holtzbrinck-Gruppe gehörte. Mit Fachkenntnis und Elan trieb er den Neubau des Druckzentrums voran, für das der Wechsel vom jahrzehntelang betriebenen Hochdruck zum Offset-Druck ein technischer Quantensprung war.
1996 lösten die Offset-Druckmaschinen von Koenig & Bauer in dem neuen Stahl-Glas-Bau das aus den 1970ern stammende alte Zeitungsdruckzentrum ab. Für die Leser und Anzeigenkunden der Main-Post bedeutete die Neuerung erheblich bessere Druckqualität und mehr Farbe auf allen Seiten. Noch heute werden in dem Gebäude auf dem Heuchelhof alle Zeitungsprodukte der Mediengruppe Main-Post gedruckt.
Neben dem Bereich Technik führte Manfred Winterbach bei der Main-Post auch die Bereiche Finanzen und Personal und leitete parallel die Zeitungsdruckerei des ebenfalls zur Verlagsgruppe Holtzbrinck zählenden „Tagesspiegels“ in Berlin. 2002 verabschiedete er sich in den Ruhestand. Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter würdigt seinen früheren Geschäftsführungs-Partner, dessen Aufgaben er nach dessen Ausscheiden übernahm: „Winterbach hat einen wesentlichen Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens gesetzt, ich durfte sehr viel von ihm lernen und werde ihm dafür immer dankbar sein.“ Foto: P. Krones