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MARKTHEIDENFELD: Mittelstandspreis für die Lackiererei Schleich

MARKTHEIDENFELD

Mittelstandspreis für die Lackiererei Schleich

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    Bayerischer Mittelstandspreis für die Lackiererei Schleich (Marktheidenfeld): Geschäftsführer Olaf Schleich und Ehefrau DanielaFoto: Schleich
    Bayerischer Mittelstandspreis für die Lackiererei Schleich (Marktheidenfeld): Geschäftsführer Olaf Schleich und Ehefrau DanielaFoto: Schleich Foto: Andreas Brachs

    Ein kleiner Betrieb mit 14 Beschäftigten ist gerade ganz groß: Die Lackiererei Schleich aus Marktheidenfeld hat am Mittwoch den Bayerischen Mittelstandspreis in der Kategorie Handwerk erhalten.

    Vorzeigeaktion „Ein Auto für gute Noten“

    Unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ehrte das Europäische Wirtschaftsforum zum zehnten Mal vier bayerische Mittelständler aus Handwerk, Handel, Dienstleitung und Produktion für besondere Leistungen. Die Lackiererei Schleich GmbH aus dem Main-Spessart-Kreis war schon 2015 nominiert; diesmal hat es geklappt. Für Furore sorgt der Handwerksbetrieb schon länger. Deutschlandweit kam die Lackiererei in die Schlagzeilen, weil sie fleißigen Lehrlingen im Gegenzug für gute Berufsschulnoten für ein Jahr ein kostenloses Auto zur Verfügung stellt: „ein Auto für gute Noten“.

    So kommt man an neue Lehrlinge

    Damit landeten Geschäftsführer Olaf Schleich und seine Frau Daniela einen Coup: Sie machten potenziellen Nachwuchs auf freie Lehrstellen aufmerksam und spornten die Azubis zu Höchstleistungen in der Berufsschule an. „Das hat eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Olaf Schleich mit Blick auf das öffentliche Interesse. „Plötzlich galten wir als Vorzeigebetrieb.“ Mehr Bewerbungen mit sehr guten Schulabschlüssen waren die Folge.

    Ebenfalls nicht alltäglich in diesem Handwerk: Von den 14 Beschäftigten der Lackiererei sind die Hälfe Frauen. Auch Daniela Schleich, gelernte Steuerfachangestellte, ließ sich vom Betriebsklima mitreißen und bildete sich zur Lackiermeisterin fort. Weitere Pluspunkte auf dem Weg zum Preis: Die Lackiererei ist mehrfach zertifiziert, Vertragspartner von 70 Versicherungen und vielen Autohäusern in der Region. Und die haben alle genaue Vorstellungen, wie Reparaturen auszuführen sind: „Nur nach Herstellerangaben, nur Originalteile, nur geschultes Fachpersonal“, lautet Olaf Schleichs Devise.

    Ständig in Innovationen investieren

    Das allein reicht dem Geschäftsführer aber nicht. Sein Betrieb gehörte zu den ersten, die beim Reparieren UV-Lacke einsetzen, erklärt er. „Nachhaltig wirtschaften und Energie sparen“ sind seine Bausteine zum Erfolg. Dass die Lackiererei dafür stets in Innovationen investieren muss, ist für Schleich selbstverständlich. Die Kundschaft schätzt das. Ein weiterer Grund für den Mittelstandspreis sind nämlich Empfehlungen aus der Branche.

    Andere am Erfolg teilhaben lassen

    An seinem Erfolg lässt das Ehepaar auch Menschen teilhaben, die nicht vom Glück gesegnet sind: Mehrmals hat der Betrieb jugendlichen Flüchtlingen Praktika angeboten; einer wird 2017 eine Lehre in der Lackiererei beginnen.

    Weil die schwedische Königin Silvia mit ihrer Stiftung solches Initiativen unterstützt, trafen die Schleichs sie bei einer Fachtagung 2015 in Würzburg. „Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung“, sagt Olaf Schleich zu seinem Engagement. „Nicht um alles kann sich der Staat kümmern.“

    Prinzenpaar aus Verantwortung

    Soziale Verantwortung mag auch eine Rolle gespielt haben, als kürzlich eine Abordnung von Erlenbacher Faschingsnarren auf der Suche nach einem Prinzenpaar an die Tür des Ehepaars geklopft hat. Der Unternehmer, der sonst nicht viel mit Fasching am Hut hat, sagte zu: „So eine Ehre kann man doch nicht einfach ablehnen.“

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