Das Transportunternehmen Gerhardt in Röthlein (Lkr. Schweinfurt) ist pleite. 235 Beschäftigte müssen jetzt bangen, wie es weitergeht. An diesem Samstag erfahren sie unter Umständen mehr.
Laut Insolvenzrichter Thomas Olbermann haben die Geschäftsführer der Gerhardt Transport GmbH am Dienstag den Insolvenzantrag gestellt. Er habe daraufhin am Freitagmittag die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet, sagte der Schweinfurter Amtsgerichtsdirektor. Voraussetzung dafür ist ausreichend Insolvenzmasse, um die Kosten des Verfahrens zu decken. 2013 war die Gerhardt Transport GmbH vom bayerischen Wirtschaftsminister als Unternehmen unter "Bayerns Best 50" ausgezeichnet worden.
Der Betrieb wird fortgeführt
Als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Olbermann den Nürnberger Rechtsanwalt Stefan Debus. Nach Informationen dieser Redaktion wird der Betrieb bei Gerhardt bis auf Weiteres fortgeführt. Darüber hinaus liege bereits eine Genehmigung der Bundesagentur für Arbeit zur Vorfinanzierung von Insolvenzgeld für die Monate Oktober und November vor. In der Regel wird dieses Geld drei Monate lang gezahlt.
An diesem Samstag bereits findet um 10 Uhr eine Betriebsversammlung für die Mitarbeiter statt. Zwei Gründe haben die Geschäftsführer der Spedition für den Insolvenzantrag angegeben: Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Das 20 Jahre alte Unternehmen beschäftigt 235 Mitarbeiter und hat 120 Lastwagen.