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SCHWEINFURT: Tonnenweise gefälschte Lager

SCHWEINFURT

Tonnenweise gefälschte Lager

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    Drei Tonnen gefälschte SKF-Lager sind bei einem nichtautorisierten Händler sichergestellt worden.Foto: Tina Astrom, SKF
    Drei Tonnen gefälschte SKF-Lager sind bei einem nichtautorisierten Händler sichergestellt worden.Foto: Tina Astrom, SKF

    Beim ständigen Kampf gegen Plagiate in aller Welt hat der Wälzlagerhersteller SKF nach eigenen angaben während der zurückliegenden Wochen enorme Fortschritte erzielt: Auf drei Kontinenten wurden tonnenweise Fälschungen sichergestellt. Ein richtig „dicker Fisch“ ging den Fahndern nach Erfolgen in Kenia, China und Spanien zuletzt auch in Deutschland ins Netz.

    Die Verwendung gefälschter Wälzlager kann katastrophale Folgen haben. Beispielsweise sind den Markenschützern von SKF laut einer Mitteilung Fälle bekannt, in denen es die Getriebe von Formel 1-Boliden zerfetzt hat oder auch Häuser abgebrannt sind – durch heiß gelaufene Lager in Pumpen. In Australien hätte es sogar zu einem Stromausfall in einem Drittel des Bundesstaates Victoria kommen können, nachdem dort ein gefälschtes Großlager in einem Kraftwerk aufgetaucht war.

    Beschwerde führt zum Händler

    In Deutschland wurden die Fahnder durch die Beschwerde eines Anwenders auf eine richtige Fährte geführt. „Der Kunde war sehr verärgert über den vorzeitigen Ausfall eines Lagers“, erinnert sich Kundenbetreuer Jens Mehlhorn. Das sei absolut verständlich, schließlich verursache ein plötzlicher Ausfall oft hohe Folgekosten. Als der Anwender und SKF der Schadensursache auf den Grund gingen, stellten sie fest, dass es sich beim fraglichen Lager um eine Fälschung handelte. Umfangreiche Recherchen führten zu einem Händler, bei dem drei Tonnen gefälschte Lager gefunden und beschlagnahmt wurden. Das sei der größte Einzelfang, der SKF in Deutschland jemals gelungen ist, heißt es in der Mitteilung.

    Jeden Monat ein Fälschungsfall

    „Jede Woche erhalten wir mehrere Verdachtsfälle zur Prüfung", berichtet die zuständige Mitarbeiterin Nadine Korell, „und im Schnitt stellen wir jeden Monat mindestens einen Fälschungsfall fest“. Nach Ansicht der Schweinfurter Expertin ist das zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass so mancher Deutsche ein wenig zu unbedarft einkaufen geht – insbesondere im Internet.

    „Wir wissen aus zahlreichen Beispielen, dass auch deutsche Online-Portale beliebte Tummelplätze von unseriösen Anbietern sind“, warnt Korell. Korell empfiehlt ausschließlich bei autorisierten Vertragshändlern zu kaufen. Wer Zweifel hat, ob es sich bei einem Wälzlager um ein Original handelt, kann dies einfach und schnell überprüfen lassen, indem man Fotos des Lagers und der Verpackung an genuine@skf.com mailt.

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