Vanessa Nüßlein wird am Freitagabend herzlich in Theilheim empfangen

Etwa 50 Personen stehen am Freitagabend vor dem Pfarrheim in Theilheim. „Vanessa für Franken“ steht auf den roten Fähnchen in ihren Händen. Die Theilheimerinnen und Theilheimer warten gespannt auf Vanessa Nüßlein, die am Freitagnachmittag bei der Wahl zur fränkischen Weinkönigin angetreten war. Dass sie nicht gewonnen hat, ist seit etwa zwei Stunden bekannt. Von der Niederlage ist hier allerdings nichts zu spüren: Die Stimmung ist gut, nahezu ausgelassen und es wird gescherzt und gelacht. Dann biegt ein Feuerwehrauto um die Ecke. Das Martinshorn verstummt, das Blaulicht geht aus und Nüßlein steigt in einem bodenlangen roten Kleid aus. Die Tränen fließen, als die Blaskapelle anfängt zu spielen und alle Fähnchen im Takt geschwenkt werden.

Theilheimer Bürgermeisterin: „Du hast uns eine große Ehre beschert“

Die Wahl zur 67. fränkischen Weinkönigin fand am Freitagnachmittag in Würzburg statt. Den Titel holte sich Antonia Kraiß aus Frickenhausen. „Wir sind trotzdem sehr stolz auf dich“, sagt die Theilheimer Bürgermeisterin Karoline Ruf am Freitagabend. „Es war wahnsinnig spannend. Du hast wirklich Einsatz für Theilheim gezeigt und uns eine große Ehre beschert.“ Auf die Fragen, die Nüßlein bei der Wahlveranstaltung gestellt wurden, habe sie schlagfertig und natürlich geantwortet, so Ruf. Wie die meisten Theilheimerinnen und Theilheimer hat auch die Bürgermeisterin die Veranstaltung live bei YouTube verfolgt.

Würzburg

Liveblog zum Nachlesen: Antonia Kraiß ist die 67. Fränkische Weinkönigin

Jonas Keck, Marco Karaschinski und Benjamin Stahl

Schließlich richtet auch Nüßlein das Wort an alle, die gekommen sind. Mittlerweile hält sie ein paar Blumensträuße in den Händen. Sie bedankt sich herzlich bei ihren Unterstützern und Unterstützerinnen. „Und danke für den schönen Empfang, auch wenn ich die Krone jetzt nicht mitgebracht habe“, so die 25-Jährige. Dann wendet sie sich auch an die Kapelle, in der sie selbst Klarinette spielt: „Ich weiß, ihr musstet in letzter Zeit oft auf mich verzichten.“ Schließlich verlagert sich die Menge ins Innere des Pfarrheims, wo Schoppen, Gebäck und ein fröhliches Beisammensein warten.

„Ich bin natürlich etwas enttäuscht, man hat sich ja auf das Amt vorbereitet“, erzählt Nüßlein. „Aber man wusste ja, dass es nur eine geben kann. Und ich gönne es Antonia sehr. Wir haben uns gut verstanden.“ Vor ihrer Kandidatur als Weinkönigin war Vanessa sechs Jahre lang Theilheimer Weinprinzessin. Im März dieses Jahres hat sie das Amt niedergelegt und an den jetzigen Weinprinzen Robin Henig weitergegeben.