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Fußball: Regionalliga Bayern: Martin Lanig beurlaubt: Die Würzburger Kickers wechseln ihren Trainer

Fußball: Regionalliga Bayern

Martin Lanig beurlaubt: Die Würzburger Kickers wechseln ihren Trainer

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    Enttäuscht: Martin Lanig bei seinem letzten Spiel als Trainer der Würzburger Kickers in Buchbach.
    Enttäuscht: Martin Lanig bei seinem letzten Spiel als Trainer der Würzburger Kickers in Buchbach. Foto: Frank Scheuring / foto-scheuring.de

    Martin Lanig ist nicht mehr Trainer der Würzburger Kickers. Der Fußball-Regionalligist hat den 40-Jährigen, der erst Ende September vergangenen Jahres als Nachfolger von Markus Zschiesche den Posten als Chefcoach übernommen hatte, am Donnerstagmorgen von seinen Aufgaben entbunden. Beim Heimspiel am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen den FC Eintracht Bamberg wird, wie in den restlichen Partien bis Saisonende, Sportdirektor Sebastian Neumann die Verantwortung für das Team übernehmen.

    Am Mittwochabend hatte sich der dreiköpfige Aufsichtsrat der Würzburger Profifußball-AG mit Anteilseigner Dominik Möhler, Kickers-Präsident Michael Grieger und Vize-Präsident Lars Krakat zu einer Krisensitzung getroffen, an deren Ende die vorzeitige Trennung von Lanig beschlossen wurde. Bereits seit Wochen hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass die Zusammenarbeit mit dem Ex-Bundesliga-Spieler, der noch einen bis Sommer 2026 gültigen Vertrag bei den Kickers besitzt, vorzeitig enden wird.

    Sebastian Neumann übernimmt bis Saisonende

    „Man hat auf dem Feld und im Umfeld gespürt, wie groß die Unruhe war und wie groß sie noch werden könnte. Dem wollten wir entgegensteuern“, begründete Sportdirektor Sebastian Neumann stellvertretend für den Klub den Schritt. Manche Personalentscheidung hatte zuletzt für Irritationen gesorgt. Wie beispielsweise die Degradierung von Ex-Führungsspieler Maximilian Zaiser, der in den letzten vier Partien nicht mehr in der Startelf gestanden hatte. Hinzu kamen schon seit Monaten schwelende atmosphärische Störungen im Binnenverhältnis. Die Kommunikation zwischen Neumann und Lanig beschränkte sich schon länger auf das allernötigste. Am Ende konnten die Kickers-Oberen Lanig nicht mehr das Vertrauen aussprechen, auch weil die erhoffte sportliche Entwicklung nach der Winterpause ausgeblieben war und das Team angesichts schwächelnder Konkurrenten gleich reihenweise Chancen liegen gelassen hatte, der Spitze entscheidend näherzukommen.

    Am Donnerstag trug Neumann Trainingsanzug. Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison springt der Sportdirektor als Interimscoach ein. Bereits nach der Trennung von Lanigs Vorgänger Markus Zschiesche hatte er, damals zusammen mit Ex-Co-Trainer Ronny Ermel, diese Funktion übernommen. Neumanns Bilanz damals: drei Spiele, zwei Siege, ein Remis. Dabei hatte der 34-Jährige stets klargestellt, dass der Trainerberuf nicht sein Traumjob war und ist. „Ich habe mir das nicht gewünscht. Denn es bedeutet ja auch, dass wir in den letzten Wochen einige Fehler gemacht haben“, kommentiert er seine Rückkehr auf den Trainingsplatz. Gegen Bamberg wird nun wohl der verletzte Kapitän Peter Kurzweg an Neumanns Seite sitzen. Wie es mit dem erst im Winter verpflichteten Assistenztrainer Walter Thomae weitergeht, stand am Donnerstag noch nicht fest.

    Sportdirektor Sebastian Neumann fungiert für die letzten vier Saisonspiele wieder als Interimstrainer bei den Würzburger Kickers.
    Sportdirektor Sebastian Neumann fungiert für die letzten vier Saisonspiele wieder als Interimstrainer bei den Würzburger Kickers. Foto: Frank Scheuring

    „Unser Anspruch muss es sein, die letzten vier Spiele zu gewinnen“, sagt Neumann über die kurzfristigen sportlichen Ziele. Angesichts des in einer Woche anstehenden Derbys beim Tabellenführer FC Schweinfurt 05 eine durchaus forsche Aussage. Allerdings hat Neumann derzeit gleich eine ganze Latte an Herausforderungen vor der Brust: „Gleichzeitig läuft die Planung für kommende Saison. Priorität hat die Suche nach einem Trainer, der junge Spieler entwickeln kann. Das soll unser Weg sein.“ Wer Neumann so sprechen hört, kann sich kaum vorstellen, dass sein Vertrag als Sportdirektor zum Saisonende ausläuft. Tatsächlich scheint der gebürtige Berliner nach den Irrungen und Wirrungen der letzten Monate nun vor einer Vertragsverlängerung bei den Rothosen zu stehen: „Jeder weiß, wie wohl ich mich hier fühle. Jeder weiß, wie ich zu den Kickers und Würzburg stehe. Dementsprechend bereit bin ich, den Weg mitzugehen. Wir müssen in den Gesprächen noch ein paar Themen abarbeiten“, sagt der einstige Abwehrspieler.

    Neumann kündigt Veränderungen für das Spiel gegen Bamberg an

    Dass in der Planung der laufenden Saison manches falsch gelaufen ist, da redet der Sportdirektor gar nicht erst herum: „Wir wissen, wie schmerzhaft das Scheitern in den Aufstiegsspielen gegen Hannover war und wie schwierig es war, danach die Saison zu planen. Daraus haben wir gelernt und diese Lehren wollen wir jetzt auch nutzen“, sagt er mit Blick auf die kommende Saison, in der der bayerische Regionalliga-Meister wieder in Aufstiegsspiele muss, dann gegen den Meister aus dem Nordosten.

    Zunächst freilich geht es für die Kickers darum, diese Saison gut zu Ende zu bringen und die kleine Restchance auf die Meisterschaft nicht schon am Freitagabend zu verspielen. Dafür wird Neumann das Kickers-Team im Vergleich zum 0:1 in Buchbach unter Lanig am vergangenen Samstag verändern. „Ich habe ein paar Ideen. Aber ich werde jetzt erst einmal ins Team hineinhorchen und mich mit den Führungsspielern besprechen“, kündigt Neumann an. Lanig war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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    8 Kommentare
    Richard Baumann

    Es sind ja nicht nur die "reichen" Vereine, die es sich leisten, wegen Erfolglosigkeit kurzerhand den Trainer zu entlassen. Eine solche Entscheidung hat doch sicherlich auch schwerwiegende finanzielle Folgen. Vielleich wäre in solch einer Reportage auch angebracht, ein paar Worte darüber zu verlieren, welche Kosten mit solchen Kündigungen verbunden sind. Oftmals müssen Gehälter weiterbezahlt werden. Vereine, die auch öffentliche Gelder "beanspruchen" oder erhalten, sollten sich auch dazu äußern.

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    Richard Müller

    Kickers bekommt von der Stadt soweit ich weiß lediglich einen Betriebskostenzuschuss. Welche Gelder "beansprucht" Kickers denn sonst? Von Verhältnissen wie in Sw, wo die Stadt - und damit ihre Bürger - die gesamte Anlage für den Fc 05 finanziert oder wie in Nürnberg, wo der Club wie eine defizitäre städtische Firma von Steuerzahlern finanziert wird, kann Kickers nur träumen. Jede Trainer Entlassung tut Kickers weh und kann nicht, wie andernorts, auf die Bürger abgewälzt werden.

    Georg Schmitt

    Bin für Marc Reitmaier !!! Trainer mit Stallgeruch !!!

    Karl-Heinz Tuma

    Meiner Meinung nach viel zu spät entschieden, alle Chancen auf einen direkten Aufstieg sind nun dahin. So wie ich Herrn Lanig einschätze, ist ihm gar nicht klar. welche historische Chance er dem Verein genommen hat. Ursache ist wohl seine Unerfahrenheit. Für das "Schöngerede" desaströser Leistungen wurde unser "Möchtegern" Experte von Magenta-TV geschult. Jetzt sollte man versuchen, Michael Schiele zu einem kurzen Aufenthalt in der vierten Liga zu bewegen. Nach einer Saison wird Michael Schiele zumindes wieder 3. Liga am Dallenberg trainieren. Eine glückliche Hand allen, die Verantwortung tragen!

    Richard Müller

    Ich finde diese Entscheidung richtig, jedoch zu spät. Kickers spielt unter Lanig emotionslos, nicht kreativ und immer so, als ob sie das Ergebnis halten wollen. Der Kader war schwächer als letzte Saison und nicht von Lanig ausgewählt. Auch die Spieler, die nicht als Mannschaft aufgetreten sind, tragen jedoch Verantwortung! Ich wünsche mir Schiele oder Reitmeier als Trainer und ordentliche, bald feststehende Verstärkungen, um in der nächsten Saison wieder den 3. Liga Aufstieg anzugehen.

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    Karl-Heinz Tuma

    ...da bin ich bei Ihnen. Lasst uns Schiele holen!

    Rudolf Thomas

    Die Entscheidung erfolgte zu spät, aber immerhin zeugt sie noch von Handlungsfähigkeit.

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    Karl-Heinz Tuma

    ...ja, da stimme ich Ihnen zu.

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