In Wahlkämpfen ist es gang und gäbe, dass konkurrierende Bewerberinnen und Bewerber mögliche Schwachstellen der Konkurrenz ins Visier nehmen. Judith Roth-Jörg durfte in Kenntnis der zugespielten E-Mail durchaus vermuten, dass Mitarbeiter des Gartenamtes möglicherweise Wahlkampf für Martin Heilig machen sollten. Eine andere Sache ist, wie die OB-Kandidatin nach dem Verdachtsmoment agierte.
Die CSU-Bewerberin strebt nicht nur nach dem höchsten Amt der Stadt, sie ist auch jetzt schon Bürgermeisterin. Eine hohe Funktion, in der Sensibilität im Umgang mit Informationen selbstverständlich sein sollte – erst recht, wenn unbewiesene Vorwürfe im Raum stehen, die ihren Mitbewerber, der auch ihr Kollege ist, schwer belasten können. Sie hätte zunächst prüfen lassen müssen, ob an der Vermutung etwas dran ist. Die Möglichkeiten dazu hatte sie.
Judith Roth-Jörg entschied sich für einen anderen Weg, was nahelegt: Es ging ums Anschwärzen, nicht ums Aufklären.

Als zusätzliches Beweismittel sollte wohl das Fahrtenbuch-Foto von Heiligs Spielplatz-Terminen dienen. Mit ihrem Auftrag dazu nahm die Bürgermeisterin nicht nur einen möglichen Loyalitätskonflikt des gemeinsamen Fahrers in Kauf. Indem sie ihr Büro einspannte und ihre Befugnisse als Bürgermeisterin nutzte, tat sie letztlich das, was sie Heilig vorwarf: Sie nutzte Mitarbeiter für ihre Interessen im Wahlkampf.

Mit ihrem Vorgehen hat sich Judith Roth-Jörg selbst geschadet. Ihr Handeln wirft die Frage auf, ob sie verstanden hat, welche Anforderungen das OB-Amt mit sich bringt. Aus dem Rathaus muss das Signal von Souveränität, von Zusammenhalt und Vertrauen in die Stadtgesellschaft strahlen.
Wer Würzburgs höchstes politisches Amt anstrebt, bedarf daher auch einer Form von persönlicher Größe. Judith Roth-Jörg hat sie in diesem Fall vermissen lassen.
"Seht den Splitter im Auge eures Nachbarn aber den Balken in eurem eigenen Auge erkennt ihr nicht". Wenn man so mit Dreck wirft, muss man wohl selbst tief im Sch.....lamassel stecken. Fairer Wahlkampf geht anders.
Wir müssen den Kandidaten und die Kandidatinnen so nehmen, wie sie sind. Wir haben keine andere auf die Beine gebracht. Den Schuh müssen wir Wahlberechtigten uns anziehen.
Danke für diesen Kommentar Herr Schleicher! Ich bin ganz Ihrer Meinung und kann Ihre Argumentation voll mitgehen. Ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger sich von diesem Charakterstück der Frau Roth-Jörg in ihrer Wahlentscheidung leiten lassen! Ich wünsche mir, dass wir in Würzburg konstruktiv zusammen arbeiten, über die Parteigrenzen hinweg und uns den jeweiligen Menschen, seine Haltung und Taten anschauen. Und uns erst dann eine Meinung bilden. Im Falle von Frau Roth-Jörg möchte ich keine weitere Repräsentation oder gar Zusammenarbeit - ich wäre mir nie sicher um wessen Interessen es dabei eigentlich geht
"....Indem sie ihr Büro einspannte und ihre Befugnisse als Bürgermeisterin nutzte, tat sie letztlich das, was sie Heilig vorwarf: Sie nutzte Mitarbeiter für ihre Interessen im Wahlkampf. ..." Das ist der entscheidende Satz in diesem Kommentar! Die Verletzung der Verschwiegenheitspflicht gegenüber Ihrem Arbeitgeber durch Veröffentlichung interner, personenbezogner Informationen tut ihr übriges. Das sollte mal eine Führungskraft in einem Unternehmen machen! Die würde mit sofortiger Wirkung entlassen. Was sagt eigentlich der Datenschutzbeauftragte der Stadt dazu? Oder hat Würzburg so etwas gar nicht?
Wenn Frau Roth-Jörg nun öffentlich einräumt, dass sie diese Informationen durch ihren Mann erhalten hat (während sie sonst immer betont, dass zwischen ihr und ihrem Ehemann ja keine dienstinternen Daten ausgetauscht würden), stellt sich mir die Frage, wie verlässlich ihre bisherigen Aussagen sind. Schade!
Erbärmlich. Nicht dass ich sie gewählt hätte (Heilig übrigens auch nicht), aber jetzt erst recht nicht.
Mal ehrlich, wo gibt es noch saubere Wahlkämpfe? Um Erfolg zu haben gehts heute nicht mehr um Leistung sondern wie man sein Gegner oder Mitarbeiter abschiesst .
Dieser Fall zeigt klar: Die wichtigsten Eigenschaften, die ein zukünftiger Oberbürgermeister mitbringen muss – Loyalität, Integrität und Fairness – fehlen Frau Roth-Jörg. Es ist genau sie, die städtische Mitarbeiter ausnutzt, um Mitbewerber im Wahlkampf in ein schlechtes Licht zu rücken. Herr Heilig hingegen beweist mit seiner souveränen und besonnenen Antwort, dass er mehr als geeignet für das Amt des Oberbürgermeisters ist.
Richtig, aber Frau Roth-Jörg könnte schließlich „auch nicht mit jemandem zusammen sein, der nicht in der CSU ist“:-) (Eigene Aussage im Interview Würzburg wählt mit Main Post Redakteur Ivo Knahn) Wie tief muss man sinken um sich im Wahlkampf so zu verhalten? Über das „C“ und das „S“ im Namen ihrer Partei sollte sie einmal nachdenken.
Da hätte sich Ihr Blatt im Falle La Rosa oder Scheller auch mal besser fürs Aufklären und nicht nur ums Anschwärzen entscheiden sollen, Herr Schleicher.
Habe soeben eine Wette mit mir selbst gewonnen. Danke, Herr Englert, das ging schnell.
Mit Schmutz zu werfen fällt meist auf einen selber zurück. Frau Roth-Jörg bedenkt nicht, dass vor allem sie selber Anlässe gibt, die die Idee aufkommen lassen könnte, sie persönlich zu diskreditieren (z. B. die Aussage bei der Wahlarena, ihr Mann würde keine Geschäfte mit der Stadt machen. Das kann man recherchieren). Da haben die anderen Bewerberinnen und der Bewerber darauf verzichtet. Wegen vorhandener Größe
......"Es ging ums Anschwärzen, nicht ums Aufklären.".... Der Vorgang weist weit über die OB-Kandidatin auf das Selbstverständnis der CSU im Umgang mit Mitbewerbern, Bürgern auch. Auf die Kluft zwischen Fassade und Hinterzimmer. Dieser einseitige und konspirative Belastungseifer, dem es eben nicht um Herstellung von Transparenz und Aufklärung von etwaigem Fehlverhalten geht oder gar hehre Ziele wie Beseitigung von Missständen, Prävention etc. ist m.E. einer der größten "Charakterfehler" der CSU. Vorbildfunktion ganz oben in der Partei. Die Muster immer die gleichen: man redet nicht mit den Leuten sondern über sie. Man versucht Dritte und Netzwerke zu instrumentalisieren, Abhängigkeiten und Loyalitäten - hier der Fahrer - auszunutzen. Der Schaden, den dieser Politikstil und die Reproduktion eines Menschenbildes anrichtet, das auf Missgunst und eigener Vorteilserlangung basiert, ist groß - und hat unsere Gesellschaft m.E. bereits genug vergiftet. Pfui!
...."Eine hohe Funktion, in der Sensibilität im Umgang mit Informationen selbstverständlich sein sollte – erst recht, wenn unbewiesene Vorwürfe im Raum stehen".... Danke, Herr Schleicher. Ich darf allerdings einmal darauf aufmerksam machen, dass die Mainpost diese Sorgfalt und Neutralität in der Vergangenheit nicht immer gehabt hat - wenn bspw.. die Staatsanwaltschaft über ihren Pressesprecher mit "unbewiesenen Vorwürfen" an Ihre Redaktion herantritt, sollte das gleiche gelten! (Ja, ich weiß, was eine "privilegierte Quelle" ist...). Frau Roth-Jörgs Vorgehen zeigt ja immerhin, dass sie wohl davon ausging, mit ihrem Vorgehen einen Konkurrenten ausschalten zu können und auf eine Schlagzeile a´la BILD hoffte nach dem Motto "Grüner OB-Kandidat missbraucht Kinderspielplatz für Wahlkampf"......
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