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Finanzen: Weihnachtsgeld-Rechner: Wie viel Geld bekomme ich?

Finanzen

Weihnachtsgeld-Rechner: Wie viel Geld bekomme ich?

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    Das Weihnachtsgeld am Ende des Jahres ist nicht für alle gleich hoch.
    Das Weihnachtsgeld am Ende des Jahres ist nicht für alle gleich hoch. Foto: Monika Skolimowska, dpa (symbolbild)

    Wenn Weihnachten vor der Tür steht, freuen sich viele Arbeitnehmer nicht nur auf anstehende Feiertage, sondern auch auf einen kleinen finanziellen Bonus: das Weihnachtsgeld. Oft wird es mit dem sogenannten 13. Monatsgehalt verwechselt - denn nicht immer handelt es sich um eine Zahlung derselben Höhe. Und wie viel Weihnachtsgeld man bekommt, hängt nicht nur von der Branche ab, in der man tätig ist. Auch Steuern spielen eine Rolle. In diesem Artikel erklären wir, wie Sie berechnen können, wie viel von Ihrem Weihnachtsgeld übrig bleibt.

    Weihnachtsgeld: Was ist das?

    Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, meist zum Ende des Monats November, die Angestellte vom Arbeitgeber ausgezahlt bekommen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) erklärt, dass jährlich rund 54 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland Weihnachtsgeld erhalten. Besonders Beschäftigte mit Tarifverträgen profitieren: 85,8 Prozent der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhalten laut dem Statistischen Bundesamt 2023 ein Weihnachtsgeld. Ist die weihnachtliche Sonderzahlung Betriebsvereinbarungen, Arbeits- oder Tarifverträgen festgehalten, muss sich der Arbeitgeber daran halten. Aber grundsätzlich gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf das Weihnachtsgeld: "Es gibt kein Gesetz, das regelt, wer Sonderzahlungen erhält und wie hoch diese ausfallen", so der DGB. 

    Übrigens: Ob man ein Weihnachtsgeld bekommt, hängt nicht von der Anstellungsform ab, also ob man in Vollzeit oder Teilzeit arbeitet, Minijobber oder in der Ausbildung ist.

    Weihnachtsgeld: Wie hoch ist es?

    Arbeitgeber können selbst entscheiden, wie hoch das Weihnachtsgeld ausfallen kann. In der Regel werden laut Handelsblatt 60 bis 80 Prozent eines Monatslohns ausgezahlt. Und wie hoch das Weihnachtsgeld ausfällt, ist laut einer Analyse des Statistischen Bundesamts stark branchenabhängig. Bei Tarifbeschäftigten waren es 2023 beispielsweise 2809 Euro brutto Weihnachtsgeld im Durchschnitt. Das zeigen die Daten des Statistischen Bundesamts. Die Beschäftigten der folgenden Branchen 2023 bekommen ein überdurchschnittlich hohes Weihnachtsgeld:

    • Gewinnung von Erdöl und Erdgas (5733 Euro)
    • Kokerei und Mineralölverarbeitung (5586 Euro)
    • Energieversorgung (5408 Euro)
    • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (4284 Euro)
    • Information und Kommunikation (4588 Euro)

    Das niedrigste Weihnachtsgeld bekommen dagegen die Tarifbeschäftigten in diesen Branchen:

    • Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, also Leiharbeiter (380 Euro)
    • Tabakverarbeitung (564 Euro)

    Außerdem ist die Höhe des Weihnachtsgelds in manchen Betrieben individuell an die Dauer der Anstellung gebunden: Mitarbeiter, die bereits seit vielen Jahren im Unternehmen arbeiten, bekommen dann prozentual ein höheres Weihnachtsgeld als Angestellte, die erst seit einem oder zwei Jahren angestellt sind.

    Weihnachtsgeld-Rechner: Wie viel bekommt man?

    Das Weihnachtsgeld ist eine Geldleistung des Arbeitgebers - und damit steuerpflichtig. Das erklärt der Lohnsteuerhilfeverein VLH. Und das Geld wird nicht allein versteuert, schließlich kommt es ja meistens gemeinsam mit dem Novembergehalt: "Durch das höhere Monatsgehalt – Gehalt und Sonderzahlung werden gemeinsam überwiesen – steigt auch Ihr Steuersatz", schreibt die VLH. Das bedeute, dass in diesem Monat mit höheren Abzügen bei zum Beispiel der Lohnsteuer und der Kirchensteuer gerechnet werden müsse. "Es bleibt Ihnen also unterm Strich weniger Netto vom Brutto." Wie viel Steuern Ihnen vom Novembergehalt abgezogen werden, können Sie beispielsweise mithilfe des interaktiven Lohnrechners der VLH herausfinden.

    Doch das Portal Wirtschaftsforum erklärt, dass Monatslohn und Weihnachtsgeld steuer- und sozialversicherungsrechtlich nicht gleich zu behandeln seien. Steuerrechtlich gelte das Weihnachtsgeld als sonstiger Bezug. Das bedeutet: Die Lohnsteuer auf die Sonderzahlung wird nach der Jahrestabelle und nach einem besonderen Berechnungsschema ermittelt wird. "Die Lohnsteuer wird danach einmal für den Jahresarbeitslohn ohne und einmal mit dem sonstigen Bezug bestimmt. Der Differenzbetrag ergibt die Lohnsteuer, die auf den sonstigen Bezug entfällt", erklärt Wirtschaftsforum. Das führe zu höheren Abzüge auf das Weihnachtsgeld als auf das monatliche Gehalt. Elektronische Lohnabrechnungsprogramme helfen da oft weiter.

    Das bedeutet zusammengefasst: Die Höhe des Weihnachtsgeldes wird vom Arbeitgeber meist individuell prozentual zum Monatsgehalt berechnet. Und Die Lohnsteuer für das Weihnachtsgeld berechnet sich aus der Differenz der Lohnsteuerhöhe des voraussichtlichen Jahresarbeitslohns mit Weihnachtsgeld und Lohnsteuerhöhe des voraussichtlichen Jahresarbeitslohns ohne Weihnachtsgeld.

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