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HAMMELBURG: Fotovoltaik birgt Konfliktstoff

HAMMELBURG

Fotovoltaik birgt Konfliktstoff

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    Fotovoltaik birgt Konfliktstoff
    Fotovoltaik birgt Konfliktstoff

    „Der Investor wäre auch mit fünf Hektar zufrieden“, erläuterte Stadtbaumeister Detlef Mohr in der letzten Stadtratssitzung kurz vor Weihnachten die Situation. Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern sind offenbar schon geführt. Eine Sechs-Hektar-Anlage ist für den Südhang des Sodenbergs an der Bundesstraße 27 bei Obereschenbach im Gespräch.

    Eine Wortmeldung aus dem Stadtrats-Publikum machte deutlich, dass Einnahmen aus der Stromerzeugung bei den gebeutelten Landwirten willkommen seien. „Das gibt einen guten Preis, das kommt nicht wieder“, meinte der Redner. Bis auf einen hätten alle Grundstückseigentümer bei einem Reservierungsantrag für Fotovoltaikflächen unterschreiben. Die Fotovoltaik biete auch den Nachkommen ein Einkommen.

    Doch der Stadtrat möchte die Ansiedlung von Anlagen nicht dem freien Spiel der Kräfte überlassen. Bis April will die Bauverwaltung einen Plan möglicher Standorte vorlegen. Kommunen haben ein Mitspracherecht, weil Fotovoltaikparks anders als Windkraftanlagen nicht privilegiert sind. Die Lage des nördlichen Stadtgebiets im Naturpark Rhön schränkt die Zahl potenzieller Standorte erheblich ein.

    Prüfung nicht abgeschlossen

    Noch hat die Bauverwaltung die Prüfung möglicher Standorte nicht abgeschlossen. Ein Beurteilungskriterium ist neben möglichen Beeinträchtigungen der Landschaft auch die Fruchtbarkeit der Böden. Favorisiert wird vom Stadtbaumeister bisher ein 16 Hektar großes Areal auf dem Hochplateau hinter Schloss Saaleck zwischen Modellflugplatz und Flugplatz. Die tatsächlichen Flächen liegen aber noch nicht fest.

    Außerdem kann sich der Stadtbaumeister Kollektoren auch auf den ehemaligen Erdaushub-Deponien vorstellen, die aber vergleichsweise wenig Fläche böten. Bewegung kommt offenbar wieder in die Ansiedlung einer Anlage auf der früheren Schutthalde an der Bundesstraße 27 bei Untererthal.

    Dort war der Stadtrat mit der Ausweisung eines Bebauungsplanes in Vorleistung getreten. Der Investor hat dann aber nie von seiner Option Gebrauch gemacht, jetzt aber offenbar einen Nachfolger gefunden. Voraussetzung ist, dass der Solarpark dort von drei auf fünf Hektar wachsen kann. Dafür habe das Landratsamt seine Zustimmung signalisiert, so Stadtbaumeister Mohr.

    Saaletal soll nicht zerstört werden

    Die Reaktionen im Stadtrat zeigten, dass eine 40-Hektar-Anlage an den Hängen des Saaletales überwiegend auf wenig Gegenliebe stößt. Das Saaletal sei „ein Pfund, mit dem wir wuchern können“, sagte Georg Schuler. Es zu zerstören, sei ein Unding, so Obereschenbachs Ortssprecher Heinz Falkenhain.

    Stadträtin Annemarie Fell warb dafür, ernsthaftes Interesse an regenerativen Energien zu dokumentieren und entsprechend Standorte auszuweisen. Sonst sei ein Scheitern wie beim Weltklimagipfel vorprogrammiert.

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