Als Toni Hiller am 29. November 1932, vor genau 90 Jahren also, in Münnerstadt das Licht der Welt erblickte, hatte seine Heimatstadt gerade einmal 2500 Einwohner. Alle heutigen Stadtteile waren noch selbstständige Gemeinden. Schon sein Vater betrieb eine Spenglerei, in der er seit 1945 mitarbeitete. Am Dienstag, 29. November, wird Toni Hiller 90 Jahr e alt.
1973 übernahm er den Betrieb und übergab ihn 2008 an seinen Schwiegersohn Josef Wilz und seine Tochter Petra. Toni Hiller hat sowohl Spengler als auch Gas-Installateur gelernt und in beiden Sparten den Meisterbrief erworben. Dass die Handwerkskammer ihm einen goldenen Meisterbrief verlieh, versteht sich von selbst. Doch auch weit über seinen Beruf und seinen Betrieb hinaus hat sich das Geburtstagskind um die Stadt und die Gemeinschaft Verdienste durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement erworben.
Wenige Wochen vor Weihnachten erinnert man sich gerne wieder daran, dass Toni Hiller viele Jahre lang sich um die berühmte Weihnachtskrippe in der Stadtpfarrkirche gekümmert hat. Sie war lange in Vergessenheit geraten und wurde von ihm im Jahr 1981 wieder reaktiviert. Erst vor sieben Jahren hat er die Sorge um diese wertvolle und sehenswerte Krippe an Christian Schmitt abgegeben .
In Hillers Partykeller stehen der Spieltisch und die Orgelbank der früheren Orgel der Stadtpfarrkirche, die 1985 abgebaut wurde. Sie erinnern daran, dass das Geburtstagskind ein halbes Jahrhundert lang die Orgel in der Stadtpfarrkirche gespielt hat.
Das Orgelspiel hat er bei seinem Cousin, dem früheren Musiklehrer und Organisten Otto Seit erlernt. Zuerst spielte er Andachten am Sonntagnachmittag und im Spital samstags die Messfeier. Auch in der Klosterkirche und in der Talkirche war er im Einsatz. Mit zunehmender Routine konnte er dann regelmäßig sonntags beim Gottesdienst auf der Orgelbank Platz nehmen.
Auch auf der neuen Kleist-Orgel spielte er immer wieder gerne. Sein ungewöhnlichste Einsatz als Orgelspieler war jedoch auf der Ferieninsel Mallorca, als für den Sonntagsgottesdienst ein Orgelspieler gesucht wurde.
Als 15-jähriger war er am 1. Februar 1947 mit dabei, als in seiner Heimatstadt die Sankt Georgs Pfadfinder gegründet wurden. 1950 bis 1955 und nochmals 1961 bis 1965 war er ihr Stammesführer. Er hält noch heute zu ihnen Kontakt und freut sich, dass die Pfadfinder-Tradition in Münnerstadt hochgehalten wird.
Die Sankt Georgs-Pfadfinder hatten 1965 im Bären-Saal mit Faschingssitzungen begonnen. In den Jahren darauf organisierte die katholische Jugend mit Toni Hiller und Bruno Eckert an der Spitze diese Veranstaltungen. 1972 übernahm dann die Kolpingfamilie die Organisation und hat sie heute noch. Er selbst ist für seine Verdienste zum Ehrenelferrat ernannt worden.
60 Jahre war Toni Hiller beim Heimatspiel als Schnitter, Stadtknecht und als Bürger aktiv. Er hat bei der Wiedereinrichtung des Museums mitgearbeitet, war ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig, war Vorstandsmitglied des Obst- und Gartenbauvereins . Seit rund 50 Jahren gehört er dem Rhönklub-Zweigverein Münnerstadt an, der ihn für seine Verdienste mit dem "Grünen Band" ehrte.
Eines seiner Hobbys war und ist noch immer die Fotografie. Deshalb war er er lange Jahre im Fotokreis des Rhönklubs aktiv und hat auch viele Diavorträge gehalten, besonders mit Fotos aus seiner Heimatstadt und seiner engeren Heimat. Im Altstadt-Kalender findet man immer wieder Fotos von ihm. Auch nicht zu vergessen ist, dass er nach dem Krieg bei der Gründung der Sanitätskolonne, dem heutigen Roten Kreuz , ganz vorn mit dabei war.
Inzwischen muss er drei Mal pro Woche zur Dialyse nach Bad Kissingen. "Für mich ist das kein Feiertag" sagt er.
2019 konnte er mit seiner Frau Hilde Diamantene Hochzeit feiern. Zum Geburtstag in diesem Jahr gratulieren auch die drei Töchter und zwei Enkelkinder.