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INTERVIEW: Worauf sich das Nürnberger Christkind freut

INTERVIEW

Worauf sich das Nürnberger Christkind freut

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    Sie heißt Rebekka Volland und hat den kurz vor Weihnachten weltweit vermutlich begehrtesten Job: Die 17-jährige Schülerin verkörpert das Nürnberger Christkind. Am Dienstag besucht sie in dieser Eigenschaft beim Kissinger Winterzauber auch die Bayerische Weihnacht mit Sabine Sauer und Siegfried Rauch.

    FRAGE: Wenn man an das traditionelle Nürnberg denkt, fallen einem drei Botschafter der Stadt ein: Nürnberger Bratwürste, Nürnberger Lebkuchen und Nürnberger Christkindl. Wie sagen Sie zu dieser Gesellschaft?

    Rebekka Volland: Zu Weihnachten spielt das Christkind natürlich eine wichtige Rolle. Aber auch da sind Lebkuchen und Bratwürste nicht weit. Das passt schon zusammen. Auch beim Christkindlesmarkt.

    Hat der Bezug zur Tradition überhaupt noch viel mit dem heutigen, dem modernen Nürnberg zu tun?

    Rebekka Volland: Ja, auf jeden Fall. Der Christkindlesmarkt gehört auch zum modernen Nürnberg, auch wenn Tradition eine große Rolle spielt. Zum Beispiel dürfen nur bestimmte Waren angeboten werden. Es wird auf einheitliches Aussehen der Marktstände geachtet. Zum Schmücken darf nur natürliches Material verwendet werden.

    Am Tag vor Heiligabend gastieren Sie mit Sabine Sauer und Siegfried Rauch im Kissinger Winterzauber bei der Bayerischen Weihnacht. Was ist da Ihre Aufgabe?

    Rebekka Volland: Soweit ich weiß, darf ich zum Beispiel den Prolog (das ist die traditionelle Ansprache zur Eröffnung der Nürnberger Christkindlmarkts) noch einmal vorsprechen.

    Kennen Sie Bad Kissingen schon, zum Beispiel von einem früheren Besuch?

    Rebekka Volland: Nein, noch nicht. Ich bin schon sehr gespannt.

    Sind Sie viel unterwegs als Botschafterin Nürnbergs?

    Rebekka Volland: Ja, insgesamt habe ich 185 Termine in der Weihnachtszeit. Viele davon sind Marktbesuche rund um Nürnberg.

    Wie lange dauert Ihre Amtszeit als Christkindl?

    Rebekka Volland: Die Amtszeit dauert vom Freitag vor dem Ersten Advent bis einschließlich 24. Dezember. Und das in zwei Jahren hintereinander.

    Wann wussten Sie, dass Sie Nürnberger Christkindl werden wollten?

    Rebekka Volland: Erst seit 2006, als ich meine Vorgängerin bei der Eröffnung des Christkindlmarkts gesehen habe. Danach habe ich mich darüber informiert und 2007 habe ich mich beworben.

    Wie sind Sie's dann geworden?

    Rebekka Volland: Interessierte Mädchen schicken ihre Bewerbungen an das Presseamt der Stadt Nürnberg. Das sucht zwölf Mädchen aus. Deren Fotos werden in den Zeitungen veröffentlicht. Nach der Abstimmung der Leser bleiben sechs Mädchen übrig. Unter denen trifft dann eine Jury die letzte Auswahl.

    Das Christkind ist äußerlich einem Rauschgoldengel aus Glanzpapier ähnlicher als dem Jesuskind in der Krippe. Wo liegen die Ursprünge der Figur?

    Rebekka Volland: Das Nürnberger Christkind hat nichts mit dem Jesuskind zu tun. Es geht auf Martin Luther zurück, der es als Gaben bringendes Wesen beschrieben hat. Daraus wurde dann die heutige Symbolfigur.

    Hätten Sie sich auch für die Wahl der Miss Nürnberg zur Verfügung gestellt?

    Rebekka Volland: Nein, ich interessiere mich wirklich nur für die Aufgaben rund um das Christkind.

    Worauf kommt es bei Ihren Auftritten an? Wollen die Menschen eher ein volksnahes Mädchen, mit dem sie sich auch mal unterhalten können? Oder erwarten sie die entrückte Engelsfigur?

    Rebekka Volland: Das ist sehr unterschiedlich. In Kindergärten wird man gefragt, ob man fliegen kann. Im Altenheim freuen sich die Menschen über die Erinnerung an die eigene Kindheit. Hauptsächlich geht es schon um den Kontakt und um Gespräche mit Menschen.

    Der Kissinger Weihnachtsmarkt hat kein eigenes Christkindl. Heuer gibt es aber ein Kissinger Engelchen. Empfinden Sie andere Christkindlein überhaupt als Konkurrenz?

    Rebekka Volland: Nein, ein Konkurrenzgefühlt gibt es da eigentlich nicht. Es geht ja nicht darum, wer ist besser. Es geht einfach darum, Zeit zu haben für die Leute. Da ist es egal, ob man Kissinger Engelchen oder Nürnberger Christkind ist.

    Als Nürnberger Christkindl sind Sie für viele Menschen eine Art Sinnbild der Freude auf und an Weihnachten. Können Sie sich selbst, als Rebekka Volland, noch auf Weihnachten freuen?

    Rebekka Volland: Ja, ich freue mich auf ein bisschen Zeit mit der Familie. Ich kann dann auch die Eindrücke der letzten zwei Wochen noch einmal Revue passieren lassen. Für mich ist ja dann meine zweijährige Amtszeit abgeschlossen.

    Im Blickpunkt

    Bayerische Weihnacht Die Bayerische Weihnacht mit Sabine Sauer und Siegfried Rauch am Dienstag, 23. Dezember, ab 19.30 Uhr im Regentenbau vereint Altbayerisches und Fränkisches. Zum Programm gehören die Kirchseeoner Perchten genauso, wie eben das Nürnberger Christkind oder der Fränkische Kinderchor der Musikakademie Hammelburg und Mitglieder des Jugendmusikkorps'.

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