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Kitzingen: Pro-Bahn: Ende der Steigerwaldbahn "Verbrechen an der Zukunft"

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Pro-Bahn: Ende der Steigerwaldbahn "Verbrechen an der Zukunft"

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    Kein Zug wird kommen: Die Steigerwaldbahn – hier der Abschnitt zwischen Großlangheim und Kitzingen – scheint keine Zukunft zu haben. 
    Kein Zug wird kommen: Die Steigerwaldbahn – hier der Abschnitt zwischen Großlangheim und Kitzingen – scheint keine Zukunft zu haben.  Foto: Frank Weichhan (Archiv)

    Der Fahrgastverband Pro Bahn setzt sich vehement für den Erhalt der Steigerwaldbahn ein. Der sich immer mehr abzeichnende Abriss der Gleise müsse gestoppt und die Strecke wieder in Betrieb genommen werden, fordert Pro Bahn. "Alle staatlichen Instanzen", heißt es in einer Presseerklärung, müssten "ihre aggressiv destruktive Verkehrspolitik endlich zeitgemäß umzukrempeln".

    Es könne nicht sein, so heißt es in der Mitteilung weiter, dass einerseits ständig über bessere Verkehrskonzepte debattiert werde, gleichzeitig aber mache man bestehenden Bahnstrecken den Garaus. Dies sei, so der Fahrgastverband, "Skandal, Schwindel und Verbrechen an der Zukunft".

    Für den Verband steht fest: Die Notwendigkeit der Verkehrswende ist in den Köpfen der Politiker noch nicht angekommen. Mehr noch: Die Politik würde die Menschen "ordentlich hinters Licht führen: Während vorne herum die Verkehrswende populär und in aller Munde ist, wird hinten herum alles Erdenkliche unternommen, um sie auch über die eigene Abwahl hinaus unmöglich zu machen".

    Reden und Handeln 

    Weiter heißt es in der Mitteilung: "Wieder einmal zeigt sich, dass Reden und Handeln führender Politiker nicht übereinstimmen. Glaubt die Bundesregierung als Besitzerin der Deutschen Bahn AG wirklich, dass sie so ihre selbst gesetzten Klimaziele erreichen kann?", fragt Winfried Karg, Vorsitzender von Pro Bahn Bayern. Die Steigerwaldbahn sei "ein weiteres Beispiel dafür, dass derzeit wieder aggressiver gegen die Eisenbahn vorgegangen wird".

    "Initiativen zur Reaktivierung müssten eigentlich offene Scheunentore einrennen. Hingegen werden sie wie Staatsfeinde behandelt", behauptet Matthias Beß von Pro Bahn Unterfranken. Allein in Bayern gebe es viele traurige Beispiele. So sei die Sinntalbahn Jossa-Wildflecken schnell beseitigt worden, als sich eine Initiative um die Wiederherstellung der Befahrbarkeit bemüht habe. Derzeit prozessiert der Freistaat Bayern gegen eine Initiative, die den Anschluss der Stadt Wasserburg an die Bahn erhalten möchte.

    Ende Oktober 1997: Zwischen Großlangheim und Kitzingen ziehen zwei Güterloks Güterwagen. 
    Ende Oktober 1997: Zwischen Großlangheim und Kitzingen ziehen zwei Güterloks Güterwagen.  Foto: Frank Weichhan (Archiv)

    Die Steigerwaldbahn sei jahrzehntelang vernachlässigt worden. Es liege deshalb "nicht am fehlenden verkehrlichen Potential, wenn eine Strecke nach so langer Totalblockade keine Fahrgäste mehr hat, sondern an den politischen Fehlentscheidungen".

    Zeitgemäßes Verkehrsangebot

    Für ein zeitgemäßes Verkehrsangebot werde ein Wiederanschluss der Strecke an die Hauptbahn von Nürnberg nach Würzburg benötigt, wie er historisch in Kitzingen bestanden habe. Eine gute Anbindung an den ICE-Knoten in Würzburg mache den Steigerwald überregional gut erreichbar, eine dichte Taktung lässt die Strecke auch für alltägliche Besorgungen der Anlieger attraktiv werden. "So einfach geht gute Verkehrspolitik", betont Beß abschließend.

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