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Marktheidenfeld: Das am meisten fotografierte Haus Marktheidenfelds? Zwei Schwestern schmücken mit großem Aufwand ihr Haus am Mainkai

Marktheidenfeld

Das am meisten fotografierte Haus Marktheidenfelds? Zwei Schwestern schmücken mit großem Aufwand ihr Haus am Mainkai

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    Cornelia Baier (links) und Christine Leistner sind besonders stolz auf ihre Weihnachtsfenster in diesem Jahr. Trotz der großflächigen Deko – hinausschauen und die Sicht auf den Main genießen können sie immer, sagen die Schwestern.
    Cornelia Baier (links) und Christine Leistner sind besonders stolz auf ihre Weihnachtsfenster in diesem Jahr. Trotz der großflächigen Deko – hinausschauen und die Sicht auf den Main genießen können sie immer, sagen die Schwestern. Foto: Carolin Schulte

    Das am meisten fotografierte Haus in Marktheidenfeld könnte das historische Kulturzentrum Franck-Haus sein – oder das kleine Häuschen am Mainkai, in dem die Schwestern Cornelia Baier (63) und Christine Leistner (70) wohnen. Spaziergänger bleiben stehen, Radler steigen ab und Kleinkinder zwingen ihre Mütter, täglich am Haus der Schwestern vorbeizulaufen. Jedes Fenster des rund 150 Jahre alten Hauses ist liebevoll gestaltet: Im Frühjahr sitzen Rehe und Hasen auf der Fensterbank, im Sommer flattern Papageien und Schmetterlinge vor den Scheiben, und jetzt, im Dezember, stehen 50 Zentimeter große Nussknacker im Blumenkasten. 

    Im Frühjahr ziehen die Schwestern sogar eine zweite Fensterbank ein, um Platz für Tiere und Blumen zu haben.
    Im Frühjahr ziehen die Schwestern sogar eine zweite Fensterbank ein, um Platz für Tiere und Blumen zu haben. Foto: Carolin Schulte

    Dekoriert wird mit viel Naturmaterial

    "Uns macht es Freude, wenn wir Passanten zum Lächeln bringen können", sagt Cornelia Baier. Vor fünf Jahren zog sie bei ihrer Schwester ein und die beiden machten die Fensterdeko zu ihrem Ganzjahres-Projekt. Sechs Mal im Jahr wird umgebaut: Winter, Ostern, Frühjahr, Sommer, Herbst und Weihnachten. Teilweise ziehen sie eine zweite Fensterbank auf halber Höhe des Fensters ein, damit mehr Tiere Platz haben. Und das ganze Jahr halten sie die Augen offen: Wo können sie ein Deko-Schnäppchen machen? Findet sich im Wald ein Stück Holz, das schön mit Moos bewachsen ist, oder ein heruntergefallener Ast, der sich gut in den Fensterrahmen klemmen lässt? Wo in Marktheidenfeld hat jemand schöne Deko im Vorgarten oder Blumenkasten, von der sich die Schwestern inspirieren lassen können? 

    Im Sommer sitzen bunte Papageien vor den Fenstern von Christine Leistner und Cornelia Baier. Im Winter arbeiten sie mit Beleuchtung.
    Im Sommer sitzen bunte Papageien vor den Fenstern von Christine Leistner und Cornelia Baier. Im Winter arbeiten sie mit Beleuchtung. Foto: Carolin Schulte

    "Es sind so wenige Häuser in Marktheidenfeld zu Weihnachten geschmückt", sagt Cornelia Baier. "Alle freuen sich darüber, aber alle finden, es sollte ein anderer machen." Baier und ihre Schwester haben ihr System mittlerweile perfektioniert. Um die Herbst- gegen die Weihnachtsdeko auszutauschen, suchen sie einen trockenen Tag Mitte November aus. Kurz vorher wird die Weihnachtsdeko schon vom Dachboden geholt und auf Schäden untersucht. In ihrer Reparaturkiste sind die Heißklebepistole, Wickeldraht und Angelschnur die wichtigsten Utensilien. Mit der Angelschnur werden zum Beispiel Schneeflocken aufgefädelt – "damit bewegen sie sich so schön im Wind", erklärt Baier. 

    Die Eichhörnchen sind auf den Ästen fest montiert. Zum Saisonwechsel wird der ganze Ast herausgeklopft und auf dem Dachboden eingelagert.
    Die Eichhörnchen sind auf den Ästen fest montiert. Zum Saisonwechsel wird der ganze Ast herausgeklopft und auf dem Dachboden eingelagert. Foto: Carolin Schulte

    Alles ist wetterfest

    Die meisten ihrer Arrangements sind auf Ästen und Latten befestigt, die in die Fensterrahmen geklemmt werden. "Das hält so gut, dass wir die Latten oft vorsichtig mit dem Hammer wieder herausklopfen müssen", so Leistner. Wegfliegen könne auf diese Weise nichts. Wichtig ist dabei, dass jeder Ast in das richtige Fenster geklemmt wird - denn bei dem alten Häuschen haben keine zwei Fenster die exakt gleichen Maße. Ein Tag reicht ihnen, um die alte "Saison" einzupacken und die Deko für die neue Jahreszeit zu installieren. "Nur wenn wir uns nicht einig sind, dann dauert es länger", lacht Christine Leistner. Für das Frühjahr möchten sie 2025 etwas Neues gestalten, ein paar Ideen haben sie auch schon.

    Zur Winter-Deko gehören zum Beispiel Schneeflocken, die an Angelschnüren im Wind wehen.
    Zur Winter-Deko gehören zum Beispiel Schneeflocken, die an Angelschnüren im Wind wehen. Foto: Carolin Schulte

    Jedes Element ist gut festgebunden mit Draht, damit nichts weggeweht werden kann und damit niemand etwas herausreißt. So haben sie auch zur Laurenzi-Messe keine Probleme, wenn hunderte Menschen am Tag vor ihrem Häuschen herlaufen. "Nur die Vögel, die bedienen sich schon manchmal", sagt Baier, zum Beispiel, wenn im Herbst Eicheln auf der Fensterbank liegen oder im Winter Kokosflocken als Schnee über dem Blumenkasten verstreut ist.

    Auf dem Dachboden lagern Cornelia Baiers Schätze: Im Schrank rechts befinden sich vor allem Weihnachtsartikel, links sind die Latten angehängt, die zu verschiedenen Jahreszeiten in die Fensterrahmen geklemmt werden.
    Auf dem Dachboden lagern Cornelia Baiers Schätze: Im Schrank rechts befinden sich vor allem Weihnachtsartikel, links sind die Latten angehängt, die zu verschiedenen Jahreszeiten in die Fensterrahmen geklemmt werden. Foto: Carolin Schulte

    Auf ihrem Dachboden haben die Schwestern einen großen Schrank mit Material und Ersatzteilen. Oft bekommen sie auch Deko geschenkt, doch das ist ihnen gar nicht so recht, denn das Auswählen ist ein Teil des Prozesses, der ihnen Spaß macht. "Wir versuchen aber, die Kosten gering zu halten", sagt Leistner. Wenn jemand aus dem Bekanntenkreis Sachen weggeben möchte, dann schauen sie gerne noch einmal durch die aussortierten Gegenstände. Wichtig ist, dass die Deko wetterfest ist und in der Größe zu den Fenstern passt. So beschäftigt die Deko-Leidenschaft die Rentnerinnen das ganze Jahr über. "Solange wir noch rumkrautern können, wollen wir das weitermachen machen", sagt Leistner. 

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