Bremerhaven/Lohr (red) Fast zweieinhalb Jahre nach einem Flugzeugabsturz in die Weser bei Bremerhaven ist die Ursache des tödlichen Unglücks geklärt: Der Pilot habe den Schnee auf den Tragflächen seiner Maschine nicht beseitigt, dadurch sei das Flugzeug an Weihnachten 2001 abgestürzt. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig in ihrem am Freitag veröffentlichten Abschlussbericht. Acht Menschen waren bei dem Absturz umgekommen.
An Bord der Maschine vom Typ Britten Norman Islander waren die 44-jährige Lehrerin Cornelia Bahner aus Mainaschaff (Kreis Aschaffenburg) sowie ihre Schwester, die 43-jährige Lehrerin Andrea Find aus Lohr und deren 15-jährige Tochter Katharina. Andrea Find überlebte als einzige der Insassen den Absturz.
Laut Untersuchungsbericht hatte der Flugzeugführer vor dem Start die Tragflächen weder von Schnee noch von Eis befreit. Lediglich von den Vorderkanten der Tragflächen und von der linken Cockpitscheibe wischte er mit der Hand den Schnee weg. Der Schneebelag verringerte dann den Auftrieb des Flugzeugs. Kurz nach dem Start geriet es in einer Linkskurve in eine unkontrollierte Fluglage und stürzte ab.
Mit Andrea Find waren zwei Männer noch lebend aus der eiskalten Weser geborgen worden. Sie waren aber später gestorben. Einer von ihnen war der 58 Jahre alte Pilot. Er galt als sehr erfahren, hatte aber laut BFU-Bericht zwischen 1999 und 2001 in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar nur 31 Flugstunden auf der Maschine absolviert. Die Wetterlage sei für den Piloten ungewöhnlich gewesen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Bremerhaven zur Nordsee-Insel Wangerooge.