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Lauda-Königshofen: Kabarett für Modebewusste und Sandalenliebhaber

Lauda-Königshofen

Kabarett für Modebewusste und Sandalenliebhaber

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    Kabarettistin Inka Meyer begeisterte mit ihrem Programm 100 Zuschauerinnen und Zuschauer.
    Kabarettistin Inka Meyer begeisterte mit ihrem Programm 100 Zuschauerinnen und Zuschauer. Foto: Jérôme Umminger

    Das deutsche Kabarett ist zu großen Teilen eine Männerdomäne. Auch auf der Klein-Kunst-Bühne in Lauda prägen seit Jahren Männernamen das Bild. Bis zum Freitag. Da trat mit Inka Meyer endlich mal wieder eine Frau auf. Mit ihrem herzerfrischenden Programm „Der Teufel trägt Parka“ zeigte sie: Kabarett ist kein reines Männerding.

    Genau wie die 100 Besucherinnen und Besucher freute sich auch die mittelfränkische Rheinhessin mit friesischem Migrationshintergrund, dass endlich wieder Kulturveranstaltungen möglich sind. Dennoch bereiteten ihr die aktuell wieder steigenden Corona-Zahlen Sorgen: „Wenn das so weitergeht, singen wir an Weihnachten wieder Covid Navidad.“

    Anschließend widmete sie sich aber lieber ihrem Lieblingsthema: der Mode- und Beauty-Branche. Dabei outete sie sich selbst als großen Teleshopping-Fan. „Was willste auch nachts um halb 11 machen – in Lauda-Königshofen?“ Was sie allerdings nicht verstehen könne: Warum so viele Frauen High Heels tragen, da sie doch Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Man spreche deshalb auch schon von den Heels Angels. Sie dagegen trage lieber Nordsee-Pumps. Also Gummistiefel.

    Im Bikini wählen gehen

    Auch die nahende Bundestagswahl analysierte sie – selbstverständlich aus Modesicht. Dabei beantwortete sie Fragen wie: Darf ich eigentlich im Bikini wählen gehen? Man dürfe. Schließlich sei man frei in der Kleidungswahl. Nur eines sei im Wahllokal nicht erlaubt, nämlich Wahlwerbung. T-Shirt-Aufdrucke wie „Sei mein geiler Hahn, drum wähle Friedrich Merz und Jens Spahn“ gingen daher nicht.

    Harsche Kritik äußerte sie auch an der riesigen Renaissance von Pelzen. 75 Millionen Tiere würden jährlich für die Pelz-Branche geschlachtet. Allen voran amerikanische Sängerinnen erweckten den Eindruck, man bräuchte heute wieder Pelz. Wahrscheinlich heiße es deshalb auch Justin Biber.

    Deutsche hingegen seien modetechnisch nicht gerade die Vorreiter. Gerade im Sommer seien offene Schuhe bei den Deutschen sehr beliebt. Deshalb gebe es auch die Vermutung, Ötzi sei ein Deutscher gewesen. „Das ist das einzige Volk, das mit Sandalen ins Hochland geht.“ Sie selbst achte zwar auch auf ihre Kleidung, den Victoria-Secret-BH –„Sie wissen schon, die mit dem vielen Glitzer“ – habe sie allerdings nur einmal getragen: „Wissen Sie wie peinlich es ist, wenn der Miele-Service jedes Steinchen einzeln aus der Maschine holt?“

    Jeans mit Seetang

    Auch über sogenannte Wellness-Wear machte sie sich lustig „Jeans mit Seetang oder hautbefeuchtende Hosen –wer braucht so etwas?“ Und auch die irreführenden Werbeversprechen der Kosmetik-Branche kritisierte sie. „Hautbooster, das hört sich an, als wolle man ein Moped frisieren.“

    Insgesamt lieferte Inka Meyer ein abwechslungsreiches und humorvolles Programm ab, das vom Publikum begeistert aufgenommen wurde und Lust auf mehr macht. Die Gelegenheit hierzu bietet sich schon bald. Am 25. September feiert ihr neues Programm „Zurück in die Zugluft“ Premiere in der Zehntscheuer in Amorbach. Am 23. Oktober kommt sie damit ins Bockshorn Theater in Würzburg und am 5. November führt sie es im fideljo in Mosbach auf.

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