Bad Neustadt

Christiane Hanshans: Ein Jugendrat und autonomes Fahren

Christiane Hanshans, Bürgermeisterkandidatin für die CSU in Bad Neustadt
Foto: Melissa Beck | Christiane Hanshans, Bürgermeisterkandidatin für die CSU in Bad Neustadt

Christiane Hanshans kandidiert als eine von drei Kandidaten für die CSU für das Bürgermeisteramt in der Kreisstadt Bad Neustadt. Diese Redaktion stellte ihr folgende Fragen:

Die Verkehrssituation in Herschfeld ist in Bad Neustadt derzeit eines der meist diskutierten Themen. Wie wollen Sie das Problem angehen?

Soweit ich informiert bin, beginnt in den nächsten Wochen die Baumaßnahme Falltorstraße/Kirchstraße. Dabei wird der Straßenquerschnitt den aktuellen Anforderungen für alle Verkehrsteilnehmer angepasst. Ergänzt wird die Maßnahme durch eine Querungshilfe und eine intelligent geschaltete Ampel.

An Bad Neustadt mag ich besonders …
die Menschen, das Miteinander, die Vielfalt und die Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung.

Ich wünsche mir, dass die fast zweijährige Bauzeit und die damit verbundene Straßensperrung zu einer verstärkten Nutzung der NES20 und anderer Verkehrswege führt. Bei einer so umfangreichen Maßnahme liegt bereits eine mit den Fachbehörden abgestimmte Planung zugrunde. Trotzdem möchte ich mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Bürgerinitiative Herschfeld an allen noch möglichen Stellschrauben drehen.

Was hat für Sie Vorrang, die Ausweisung neuer Baugebiete oder die Bebauung von Leerständen?

Nur eine Kombination aus beiden Maßnahmen kann zu einem tragfähigen Ergebnis führen. Für mich gilt grundsätzlich die Herangehensweise „Innen vor Außen“. Das bedeutet, dass nur im Ausnahmefall neue Flächen ausgewiesen werden sollten. So reduzieren wir die Flächenversiegelung, fördern die Nachverdichtung und beleben die Ortskerne.

An Bad Neustadt missfällt mir …
eigentlich nichts. Allerdings sollten wir gerade in der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation unser Augenmerk auf die Entwicklung im ländlichen Raum und insbesondere auf die Zukunft unserer Stadt richten.

Dazu müssen die Investoren von städtischer Seite von der Planung bis zur Umsetzung begleitet und unterstützt werden. Dabei führt kein Weg an attraktiven Förderprogrammen vorbei. Somit sorgen wir für ausreichenden, aber bezahlbaren Wohnraum.

Viele Jugendliche monieren mangelnde Angebote für ihre Altersgruppe. Wie ist Ihre Haltung dazu?

Ich gebe den Jugendlichen uneingeschränkt Recht. Aus diesem Grund ist die Jugendförderung ein zentrales Thema in meiner Strategie für unsere Stadt. Ein erster Schritt ist eine zweite Chance zur Etablierung eines Jugendrates, damit in direktem Austausch Lösungen gefunden werden können.

Mein Lieblingsplatz hier ist …
der Marktplatz. Er bietet Alt und Jung sommers wie winters die Möglichkeit der Begegnung und ist das pulsierende Herz einer lebendigen Stadt.

Ergänzend muss es zwei Quartiere geben, die pädagogisch betreut werden. Konkrete Anlaufstellen mit attraktiven Freizeitangeboten fehlen bisher in unserer Stadt.

Eine moderne Bibliothek mit Medienkompetenzzentrum im Fronhof ist ein weiterer Baustein. 

Wenn ich als Bürgermeisterin 10 Millionen Euro frei zur Verfügung hätte, würde ich …
mir zunächst gut überlegen, wie man diesen Betrag sinnvoll verwenden kann. Allerdings käme ein Herzensprojekt sicher in die engere Auswahl: ein modernes Mehrgenerationenwohnkonzept in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt.

Nicht zuletzt müssen die Kirchen, die Vereine und die Feuerwehren in ihrer Jugendarbeit unterstützt werden. Durch die Kombination der Möglichkeiten können viele Jugendliche erreicht werden. Junge Leute, die in ihrer Heimatstadt wertgeschätzt werden, entscheiden sich eher für eine Ausbildung vor Ort oder kehren nach Ausbildung oder Studium wieder in ihre Heimatstadt zurück.

Welche großen Bauprojekte stehen Ihrer Meinung nach in der Zukunft an? Welche Rolle spielen dabei für Sie das ehemalige Kreiskrankenhaus-Areal und die Pläne für eine Seilbahn?

Im Gespräch sind mehrere große Bauvorhaben. Unter anderem die Neunutzung des Fronhofs, die Neubebauung des Kreiskrankenhaus-Areals sowie Pläne für eine Seilbahn. Ein millionenschweres Portfolio. In der jetzigen Planungsphase besteht die Möglichkeit, autonomes Fahren als eine weitere Variante in Betracht zu ziehen. Damit könnte ohne größere Straßenbaumaßnahmen in enger Taktung eine zusätzliche Verkehrsader zur Vernetzung von Bahnhof, Innenstadt, Mühlbach und Campus geschaffen und der Individualverkehr reduziert werden. Ein Modellprojekt, das wir nach und nach auf unsere gesamte Stadt ausweiten könnten.

Zu den Zukunftsvisionen für Bad Neustadt zähle ich … 
die Idee, die fahrradfreundlichste Stadt Unterfrankens zu werden und einmal mehr Vorreiter zu sein.

Das Kreiskrankenhaus-Areal ist aufgrund der Lage städtebaulich eine spannende Herausforderung. Wir könnten den gewonnenen Raum für den Bau eines Hotels oder für zeitgemäßes Mehrgenerationenwohnen nutzen.

Den geplanten Investorenwettbewerb halte ich für eine sinnvolle Idee und bin sicher, dass wir so zahlreiche weitere Impulse für die Nachnutzung erhalten werden.

Steckbrief
Name: Christiane Hanshans
Geburtsdatum: 02.02.1967
Geburtsort: Saarlouis
Wohnort: Bad Neustadt
Parteizugehörigkeit: CSU
Ausbildung/Beruflicher Werdegang: 1986 Abitur in Dillingen/Saar, 1986 - 1992 Studium der Kunstgeschichte und Germanistik in Würzburg und Bologna, 1992 Abschluss mit dem Magister Artium (M. A.), 1993 - 1994 freie Mitarbeit als Kunsthistorikerin in einem Würzburger Auktionshaus, 1994 - 1996 Leitung des Lehrstuhlsekretariats Technische Physik der Universität Würzburg (Prof. Dr. Alfred Forchel), 2001 - heute Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt, seit 01.01.2011 Entwicklung und Projektierung Internationale Fachkräftegewinnung für den Standort Bad Neustadt seit 01.01.2019 Ausweitung der Zuständigkeit auf alle Standorte der Rhön-Klinikum AG
Familienstand/Kinder: verheiratet/2 Kinder (23 und 20 Jahre)
Ehrenämter: Integrationsstammtisch für ausländische Ärzte (seit 2011)
Hobbys/Interessen: Lesen, Kochen, Nähen, Golf
Lieblingsverein: HSC Bad Neustadt
Vorbilder: Sophie Scholl / Heiner Geißler
 
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  • P. H.

    ich lese hier einen Satz: "Dabei wird der Straßenquerschnitt den aktuellen Anforderungen für alle Verkehrsteilnehmer angepasst"
    Ich hoffe, damit ist nicht gemeint, dass die Durchgangsstraßen in Herschfeld (Falltorstraße/Kirchstraße und Königshofer Straße) so zu einer Autobahn ausgebaut werden, dass noch mehr Verkehr noch schneller durch geht. Und die Hoffnung, dass nach 2-jähriger Bauzeit die Menschen sich an die Umgehung gewöhnt haben teile ich nicht (schon bei der Kanalsanierung im letzten Jahr war zu beobachten, dass die Nebenstraßen von allen möglichen Fahrzeugen, auch LKW's zur Durchfahrt genutzt wurden.
    Das einzige, das helfen dürfte, ist, dass die Straßen für den Durchgangsverkehr unattraktiv werden, indem z.B. Parkbuchten, Bepflanzung ... immer wieder den schnellen Druchgangsverkehr bremsen und so die Autos lieber die Umgehung nehmen (s. Rhönstraße). Eine eindeutige Beschilderung (vom/zum Campus) sowie Tonnagenbegrenzung würden dazu beitragen.
    Peter Heinrich

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