Bunte Motivwagen, Musikkapellen, Garden und Fußgruppen schlängeln sich auf dem Höhepunkt der fünften Jahreszeit durch die karnevalistischen Hochburgen des Streutals. Närrischer Ausnahmezustand herrschte am Samstagnachmittag auch beim Umzug der Uhstemer Fosenöchter (UFos) im Herzen Ostheims. Faschingsvereine und Formationen umliegender Gemeinden sorgten gemeinsam mit den Lokalmatadoren für einen farbenprächtigen und abwechslungsreichen Gaudiwurm.



Zum besonderen Flair trugen zweifelsohne viele gutgelaunte Zuschauer am Straßenrand bei. Dicht an dicht drängten sich große und kleine Leute, um den Zugteilnehmern zuzujubeln. Elf Wagen rollten zwischen 14 und 15 Uhr durch die Innenstadt und verwandelten diese in einen fröhlichen Hexenkessel.

Originelle Fußgruppen und viele Karnevalsgesellschaften
Dominiert haben in bewährter Weise verschiedenste originelle Fußgruppen, welche dem Gaudiwurm erneut seinen unvergleichlichen Charakter verliehen. "Das ist herrlich für unsere Kinder, hier kommt die ganze Familie auf ihre Kosten", freute sich ein junges Elternpaar aus Meiningen. Sie hatten erstmals sogar Uroma Paula dabei. Und während der jüngste Spross das Spektakel warm eingepackt im Kinderwagen verschlief, konnten es seine Geschwister kaum erwarten, Popcorntüten, Lutscher und Bonbons aufzusammeln. Sorge, dass etwas passieren könnte, hatten die Eheleute nicht. "Größere Faschingsveranstaltungen meiden wir schon, aber Ostheim ist jedes Jahr ein Muss. Hier fühlen wir uns wohl und sicher", betonten sie.

Die UFos zogen hinter der Stadtkapelle mit beiden Prinzenpaaren huldvoll grüßend vorüber. Sie alle bewiesen Siegeswillen und Sportsgeist, schließlich stand die Session 2024/2025 unter dem Motto "Olympia". Unterstützend waren royale Tollitäten der Mellrichstädter Karnevalsgesellschaft (MKG), des Fladunger-Fasnachts-Clubs (FFC), des Oberfladunger Carneval Clubs (OCC), der SKG aus Sondheim/Grabfeld sowie der Steedemer Feuerwehrnarren (SFN) gekommen.

Die Ostheimer Stadtpolitik wurde auch aufs Korn genommen
Bürgermeister Steffen Malzer und seine Stellvertreterin Karina Werner beobachteten das Treiben aus sicherer Entfernung von der Rathaustreppe aus. Da beide bis Aschermittwoch entmachtet sind, warfen sie gutgelaunt Schokoriegel nach unten. Kritik musste die Stadtführung trotzdem einstecken.

"Engagierte Familien Ostheims" (EVO) prangerten an, dass einst heißbegehrte Bauplätze kaum mehr bezahlbar seien. Auch zum Hallenbad hatten sie eine klare Meinung. "Das Schwimmbad kostet sehr viel Geld, weshalb man sich die Frage stellt, warum man Geld sinnlos verschwendet und für ein Wasserspiel aufwendet", so ihre Botschaft.

Ohne Skrupel hatten die Mafiosi vom Jugendraum Ostheim sogar ein Kopfgeld auf den Stadtchef ausgesetzt. "Wanted" stand in dicken Lettern über Malzers Konterfei geschrieben. Aber eigentlich wollten sie nur Party machen und Spaß haben, beteuerte die Truppe. "Wir sind ungefährlich", versicherten sie lachend.
2000 Besuchen machen die Marktstraße zur Gaudi-Hochburg
Die "Faschingsfreunde Rhön" schossen Richtung Bundeshauptstadt. Auf ihrem Wagen war zu lesen, dass man mit der Regierung das große Los gezogen habe: Diese sei gewissenlos, gedankenlos, planlos, hirnlos. Das mache fassungslos.

"Rund 2000 Besucher dürften wohl dabei gewesen sein, mehr als in den Vorjahren", wagte Andrea Petritz, stellvertretende Vorsitzende der Ufos, eine erste Prognose. "Es lief völlig friedlich und diszipliniert, die Leute hatten Verständnis für verschärfte Kontrollen. Viele feiern jetzt noch friedlich weiter, beim Umzug selbst gab es überhaupt keine Ausfälle", lobte sie alle Teilnehmer und Zuschauer unmittelbar nach dem Umzug im Namen der gesamten Vorstandschaft.

Großer Dank ging in diesem Zusammenhang an alle beteiligten Feuerwehren, Sicherheitskräfte, Ordner, Hilfsdienste und freiwillige Helfer. Thomas Reubelt, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Mellrichstadt, war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort. Auch er bescheinigte auf Rückfrage, dass es keinerlei Vorfälle gegeben habe.