Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

Gerolzhofen: Am Vorabend von Heiligabend: Beifallssturm für ein festliches Weihnachtskonzert im Steigerwalddom

Gerolzhofen

Am Vorabend von Heiligabend: Beifallssturm für ein festliches Weihnachtskonzert im Steigerwalddom

    • |
    • |
    Im Zeichen böhmischer Musik aus Klassik und Romantik stand das festliche Weihnachtskonzert der Pfarreiengemeinschaft St. Franziskus am Steigerwald unter der Leitung von Karl-Heinz Sauer.
    Im Zeichen böhmischer Musik aus Klassik und Romantik stand das festliche Weihnachtskonzert der Pfarreiengemeinschaft St. Franziskus am Steigerwald unter der Leitung von Karl-Heinz Sauer. Foto: Elke Tober-Vogt

    "Weihnachten ohne Musik wäre kein Weihnachten": Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Stefan Mai die zahlreichen Besucher und Besucherinnen des Weihnachtskonzerts am Freitagabend in der Stadtpfarrkirche Gerolzhofen. Er thematisierte aber auch den fahrlässigen Umgang der Menschen mit dem Frieden in der Welt.

    Unter dem Motto "Glanz böhmischer Klassik und Romantik" hatten der Projektchor der Pfarreiengemeinschaft St. Franziskus am Steigerwald mit Projektorchester, der Tenor Sebastian Köchig und die Organistin Sylvia Sauer ein abwechslungsreiches Konzert vorbereitet. Man schloss damit an die Tradition aus "vor-Corona-Zeiten" an. Die musikalische Gesamtleitung lag in den Händen von Karl-Heinz Sauer.

    Mit dem Orgelkonzert Nr. 5 F-Dur für Orgel solo, zwei Hörner und Streicher hat der nordböhmische Komponist Frantisek Xaver Brixi ein angenehmes Werk von eingängiger Melodik geschaffen. Gut gewählt war die Abstimmung zwischen dem durchsichtig registrierten Solo und dem Orchester, bestens getroffen der heiter-klassische Ton. Nach einem weich und gediegen ausgeführten Adagio lieferte das Allegro assai den spritzigen Abschluss.

    Fast gläserne Tenorstimme

    Die Weihnachtslieder op. 8 von Peter Cornelius für Tenor und Klavier konnten in der Ausführung mit Orgel nicht gänzlich überzeugen. Die helle, fast gläserne Tenorstimme von Sebastian Köchig und der Zusammenklang mit der Orgel schränkten den romantischen Gestus der Lieder ein und ließen sie in ihrer expressiven Vielfalt nicht richtig zur Geltung kommen.

    Die "Ave-Maria"-Motette von Anton Bruckner aus dem Jahr 1861 war in ihrer siebenstimmigen Anlage eine intonatorisch äußerst anspruchsvolle Aufgabe für den A-capella-Auftritt des Chores. Stimmgewaltig und mit teilweise sehr direktem Klang wagten sich die 20 Sängerinnen und 13 Sänger an ihre Leistungsgrenze, wobei gut hörbar war, wie viel Wert Karl-Heinz Sauer auf ausgefeilte Dynamik legt.

    Bestens vorbereitetes Orchester

    Mit Václav Emanuel Horáks "Missa pastoralis" vereinten sich alle Mitwirkenden zu einem festlichen Abschluss. Das Werk war gut gewählt, und dem Chor war anzumerken, dass die eingängige Ausdrucksweise der Musik zu großer Einsatzfreude und differenziertem Umgang mit allen Parametern herausforderte. Das Orchester zeigte sich bestens vorbereitet, fein abgestimmt gelang die perfekte Balance zwischen Chor und Instrumenten.

    Festliches schwang im pastoralen Kyrie mit, triumphaler Jubel strahlte aus dem Gloria. Auch Sebastian Köchigs Stimme hatte trotz eines nicht allzu umfangreichen Soloparts viele Möglichkeiten zur Entfaltung. Sehr strukturiert waren die Abschnitte des Credos voneinander abgesetzt und ausgearbeitet.

    Nach dem getragen und weich interpretierten Benedictus schlug das Agnus Dei mit seinem "Dona nobis pacem" den Bogen zum anfänglichen Wunsch von Pfarrer Mai nach Frieden. Zuversicht und Hoffnung also als Perspektive, ein lang anhaltender Beifallssturm, und als Zugaben-Geschenk für das begeisterte Publikum noch ganz sinnfällig "Tollite hostias" ("bringt Opfergaben") aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden