Die Reaktion von Bündnis 90/Die Grünen auf die Pressemitteilung von Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) hat nicht lange auf sich warten lassen. Dass der Landtagsabgeordnete Eck gegen eine Wiedereröffnung der Steigerwaldbahn sei, "überrascht uns nicht", schreiben die Schweinfurter Grünen und der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Paul Knoblach, in einer gemeinsamen Pressemitteilung. "Aber ohne die Bahn klappt der Klimaschutz nicht, Eck kapiert das nur nicht", erklärt Knoblach.
Wenn Eck in seiner Stellungnahme zu mehr Sachlichkeit aufrufe, den Befürwortern einer wiederbelebten Bahnlinie zwischen Schweinfurt und Kitzingen aber nur einen Satz später "ideologische Verblendung", "rückwärtsgewandte Nostalgie" und "Realitätsverlust" vorwirft, dann spreche das für sich. "Beim Klimaschutz ist es längst zehn Minuten nach zwölf", so Paul Knoblach.
Grünen-Kreissprecher Johannes Weiß wiederholt erneut den Vorwurf, habe Eck als Landtagsabgeordneter mit seinem Nein zu einem Dringlichkeitsantrag der Grünen-Landtagsfraktion das positive Votum des Schweinfurter Kreistags hintertrieben, dem Eck auch als Kreisrat angehört. Zum zweiten, so meint Weiß, habe der CSU-MdL damit den eigenen Landratskandidaten Lothar Zachmann (Dingolshausen) "bloßgestellt".
Die Grünen nennen die Argumente Ecks "abstrus, vielfach schlichtweg falsch". Als Beispiel nennen sie den Hinweis Ecks, er wolle den Klimaschutz mit dem Einsatz von elektrisch oder mit Gas betriebenen Bussen steigern, statt den Einsatz einer "den ganzen Tag leer hin- und herfahrende Diesellok". Laut Knoblach stelle der Freistaat 28 Millionen Euro bereit, um innerhalb von fünf Jahren einen emissionsfreien LOHC-Nahverkehrszug auf die Schiene zu bringen. LOHC heißt: In einer Trägerflüssigkeit lässt sich Wasserstoff wie Benzin tanken, der Wasserstoff wird dann per Brennstoffzelle in Strom umgewandelt.
"Die Steigerwaldbahn könnte Pilotprojekt werden, dafür sollte sich Eck einsetzen, statt freudestrahlend den Spaten zu schwingen wie beim unnötigen Ausbau der B 286 zur Autoschnellstraße geschehen", erklärt Knoblach. Angesichts des deutlich wahrnehmbaren Klimawandels sei es der reine Wahnsinn, weiter nur aufs Auto zu setzen.