Wie schon in den Jahren zuvor ist auch 2021 die Frage emotional und heftig diskutiert worden, ob die Steigerwaldbahn wieder zu neuem Leben erweckt werden soll. Im Frühjahr sah es tatsächlich so aus, als könnten die Befürworter neue Hoffnung schöpfen, als ein Privatunternehmen Interesse am Transport für Touristen auf der stillgelegten Trasse bekundete.

Doch letztlich erhielt das vor allem von den Grünen unterstützte Projekt 2021 praktisch den Todesstoß: Schon ein Gutachten hatte ein fehlendes Fahrgastpotenzial festgestellt und im Herbst schließlich sagte das Verkehrsministerium in München Nein zu den geplanten Touristenfahrten. Und auch der Kreistag nahm seinen Beschluss, die Reaktivierung der Bahn zu prüfen, zurück. Die Befürworter allerdings haben noch nicht aufgegeben.

Nicht nur der Bau eines neuen Kindergartens, den die Kritiker "Mega-Kita" nennen, sorgte in Grafenrheinfeld für einen Aufreger in der Kommunalpolitik, sondern auch der geplante Neubau eines Supermarkts namens Main-Center am Ortausgang Richtung Bergrheinfeld. Letztlich kam es zum Bürgerentscheid, bei dem sich im April bei einer hohen Wahlbeteiligung 77,7 Prozent der Grafenrheinfelderinnen und Grafenrheinfelder für das Bauprojekt entschieden. Auch in Schwanfeld wurden die Bürgerinnen und Bürger um ihre Meinung gefragt. Es ging um das geplante Neubaugebiet "Röthen Nord 2". Im November lehnten 70 Prozent der Abstimmenden die Planung der Gemeinde ab. Allerdings beteiligte sich nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten an der Abstimmung.

Das strittige Thema Windräder beschäftigte 2021 die Bewohnerinnen und Bewohner von Üchtelhausen. Denn die Gemeinde hat so genannte Windkümmerer engagiert, die klären sollen, ob und unter welchen Bedingungen Windkraftanlagen gebaut werden können. Das rief die Bürgerinitiative auf den Plan, die bereits 2016 den Bau von fünf Windrädern verhindert hat, und sorgte für weiterhin anhaltende Diskussionen.

Vermutlich sind im Sommer über 10 000 Fische auf einem zwölf bis 15 Kilometer langen Abschnitt der Wern verendet. "Das Hauptproblem ist, dass die toten Fische erst 48 Stunden nach der Verursachung festgestellt wurden", sagte Klaus Hoffmann, der Vorsitzende der Hegefischereigenossenschaft Wern und Nebengewässer. In diesen zwei Tagen hätten sich bereits viele tote Fische im Schlamm absetzen können, die anschließend von Sediment überdeckt und deshalb nicht mehr zu sehen gewesen waren. Beim Anmischen eines Spritzmittels gegen Pilzbefall in einem 1000-Liter-Fass auf dem Hof eines Landwirts war die "Brühe" übergeschwappt und über die Hofabflussrinne in den Dorfgraben gelaufen. Dieser führt geradewegs in die Wern.

Die Verärgerung bei den Bürgern war groß: Wie schon 2020 gab es im Frühjahr eine Warnung, kein Trinkwasser direkt aus der Leitung zu trinken, weil gefährliche Bakterien darin festgestellt wurden. Betroffen waren alle Gemeinden, die vom Hochbehälter auf der Anhöhe zwischen Hergolshausen und Theilheim versorgt werden. Das sind neben Waigolshausen, Theilheim und Hergolshausen auch Garstadt, Eßleben, Zeuzleben, Mühlhausen, Ettleben und Werneck. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten das Wasser abkochen. Eigentlich sollte die damals bestehende Chlorung zurückgefahren werden, aber es sind immer noch Keime vorhanden. Der Wasserversorger, die Rhön-Maintal-Gruppe (RMG), hat deshalb ein neuerliches Abkochgebot erlassen und die Chlorung wieder hochgefahren. In der Folge wurde das gesamte Leitungssystem überprüft. Die Ursache blieb bislang im Dunkeln.

Aufregend waren der Abend der Bundestagswahl am 26. September und die Tage danach für den Schonunger Ingenieur Markus Hümpfer. Völlig überraschend ist er über die SPD-Landesliste in den Bundestag eingezogen. Schon wenige Stunden nach Erhalt der Nachricht war er auf dem Weg nach Berlin.