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Würzburg: Apothekensterben: Ist der Apothekennotdienst an Feiertagen in Unterfranken noch gedeckt?

Würzburg

Apothekensterben: Ist der Apothekennotdienst an Feiertagen in Unterfranken noch gedeckt?

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    Die Dichte der Apotheken in Unterfranken hat auch Auswirkungen auf die Notdienste. 
    Die Dichte der Apotheken in Unterfranken hat auch Auswirkungen auf die Notdienste.  Foto: Ole Spata, dpa

    Das Apothekensterben in Deutschland geht weiter. Daten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zufolge ist die Zahl der öffentlichen Apotheken bundesweit auf ein neues Rekordtief von 17.187 gesunken. Zum Ende des dritten Quartals 2024 gab es 384 Apotheken weniger als noch zu Jahresbeginn (17.571) – ein Rückgang von 2,2 Prozent.

    Im Durchschnitt kommen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner laut Statistik 21 Apotheken. "Der europäische Durchschnitt liegt bei 32 Apotheken pro 100.000 Einwohnern", erklärt Thomas Metz, Sprecher des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV). "Deutschland befindet sich damit im unteren Viertel der Versorgungslage."

    Was heißt das für Unterfranken und die Versorgung nachts, an Wochenenden oder Feiertagen? Antworten auf zentrale Fragen.

    Wie sieht die Apothekendichte in Unterfranken aus?

    Städte wie Würzburg, Aschaffenburg, Kitzingen und Schweinfurt haben noch eine relativ hohe Flächenabdeckung: Hier gibt es mindestens 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, ebenso in den Landkreisen Kitzingen und Rhön-Grabfeld. Anders sieht es im Landkreis Haßberge aus. Hier versorgen laut ABDA nuetwa 19 Apotheken 100.000 Menschen. 

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    Auch in Unterfranken sei der deutschlandweite Trend zu beobachten, sagt Bernward Unger, unterfränkischer Vorsitzender des BAV. "Zum Jahresende schließen noch mal einige Apotheken. Weitere werden folgen." Gab es Ende 2023 noch 305 Apotheken in Unterfranken, waren es Ende Oktober dieses Jahres 301. 

    Die Gründe für das Apothekensterben seien vielfältig, sagt BAV-Sprecher Metz. Er hebt allerdings Inflation und Personalkosten, die deutlich stärker gestiegen seien als die Vergütung der verschreibungspflichtigen Arzneimittel.

    Welche Auswirkungen hat die Apothekendichte auf die Notdienste?

    Laut Bayerischer Landesapothekerkammer muss innerhalb eines Radius von 20 Kilometern eine Apotheke geöffnet sein. 92 Prozent der Menschen müssten in diesem Umkreis eine diensthabende Apotheke finden, auch nachts und an Sonn- und Feiertagen. "Dabei kann die nächstgelegene Apotheke entweder in der Stadt, am Stadtrand oder auch in den ländlichen Regionen sein", sagt Sprecherin Janet Schulz.  "Je höher die Apothekendichte, desto näher die nächste dienstbereite Apotheke."

    Welche Apotheke Notdienst hat, steht oft in der Nähe der Apotheken-Eingangtür. 
    Welche Apotheke Notdienst hat, steht oft in der Nähe der Apotheken-Eingangtür.  Foto: Markus Drossel

    Und an Weihnachten? "Die Apothekennotdienste an Weihnachten sind genauso strukturiert wie an anderen Tagen. Dabei ist es egal, ob es ein Tag im April oder ein Tag an Weihnachten ist", erklärt Bernward Unger, der in Dettelbach (Lkr. Kitzingen) eine Apotheke betreibt.

    Wie sind die Vorschriften und wie ist der Notdienst geregelt?

    Die Einteilung der Apothekennotdienste übernimmt die Bayerische Landesapothekerkammer. Der Takt, wann welche Apotheke einen Notdienst übernimmt, sei sehr unterschiedlich, sagt Bernward Unger: "Aber ich kenne meine Dienste für das kommende Jahr, danach kann man sein Privatleben richten." Probleme gebe es eventuell, wenn Apotheken unter dem Jahr schließen, meint der unterfränkische BAV-Vorsitzende: "Dann können sich Verschiebungen ergeben."

    Wie verändert sich der Notdienst zum 1. Januar 2025? 

    Durch die Veränderungen bei der Apothekendichte ist laut Landesapothekerkammer eine Anpassung des Notdienstsystems zwingend erforderlich. "Bis zum 31. Dezember sind die Apotheken in Notdienstkreisen zusammengeschlossen und verrichten alleine oder mit anderen Apotheken gemeinsam in einer Gruppe in einem regelmäßigen Rhythmus den Notdienst", erklärt Sprecherin Janet Schulz.

    Ab Januar 2025 werden die bisherigen Notdienstgrenzen komplett aufgelöst. Die Einteilung der Apotheken findet dann, gestützt auf künstliche Intelligenz, bundesländerübergreifend statt.

    Ab 1. Januar 2025 dauert der Apothekennotdienst weiterhin 24 Stunden, die Bereitschaft beginnt dann überall einheitlich um 8.30 Uhr und endet am nächsten Tag um dieselbe Zeit.

    Wo erfährt man, welche Apotheke in Unterfranken Notdienst hat?

    An Apotheken ist für Kundinnen und Kunden an deutlich sichtbarer Stelle ein gut lesbarer Hinweis auf die nächstgelegenen geöffnete Apotheken angebracht, meist neben dem Eingang.

    Alle Notdienst-Apotheken sind zu finden unter www.aponet.de/apotheke/notdienstsuche.

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