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WÜRZBURG: Flaschencontainer unter die Erde?

WÜRZBURG

Flaschencontainer unter die Erde?

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    So kann ein sauberer Innenstadtcontainer aussehen: Die unterirdischen Behälter haben an ihren kleinen Einwurfschächten zwei starke Ösen, mit denen der gesamte Komplex per Kran vom Spezialfahrzeug auf das Sammelfahrzeug gehievt und entladen wird. Hier ist der Standort in der Karmelitenstraße zu sehen. THERESA MÜLLER
    So kann ein sauberer Innenstadtcontainer aussehen: Die unterirdischen Behälter haben an ihren kleinen Einwurfschächten zwei starke Ösen, mit denen der gesamte Komplex per Kran vom Spezialfahrzeug auf das Sammelfahrzeug gehievt und entladen wird. Hier ist der Standort in der Karmelitenstraße zu sehen. THERESA MÜLLER Foto: Fotos:

    In den Tagen nach Weihnachten und Silvester waren sie hoch frequentiert: die Wertstoff-Container für Flaschenglas, die verteilt über die Stadt an zahlreichen Standorten zu finden sind. Nur all zu oft quellen die Behälter dann über, wenn eine zusätzliche Leerung zwischen den Feiertagen nicht vorgesehen ist. Dann stehen Berge von Flaschen neben den Containern.

    Wenn es schlimm kommt, werden die Flaschen von Angetrunkenen des Nachts als Wurfgeschosse genutzt, und die Scherben liegen dann auf Straßen und Gehwegen. Ein Problem ist auch der Lärm der beim Einwerfen und beim Leeren der Flaschen entsteht und die Bewohner in unmittelbarer Nähe stören kann. Die Lösung hierfür wären in der Innenstadt sogenannte Unterflur-Container. Unter der Erde stören sie nicht nur die Optik des Standortes nicht, sie verursachen zweifelsohne auch weniger Lärm. Nur geleert werden müssen halt auch sie, vor allem wenn Altflaschen Hochkonjunktur haben.

    Zwei Beispiele für Unterflur-Container gibt es inzwischen. Eines in der Karmelitenstraße direkt neben der Fahrrad-Station gegenüber dem Rathaus. Da will man sowieso keine Müllhalde und kann auf das vorbildliche Radsystem hinweisen. Das zweite ist bei St. Peter und Paul Nähe Münzstraße, wo der ganze Platz rund um die Kirche zuletzt neu gestaltet wurde. Wo früher Gräber waren, liegen jetzt Flaschen im Untergrund.

    Im Vergleich zu den Containern auf der Straße sieht die neue Lösung sehr elegant aus. Nur einige Metall-Zylinder ragen aus dem Boden mit einer Öffnung für die Flaschen. Die Zylinder haben starke Ösen, an denen die Spezialfahrzeuge bei der Entleerung das ganze System nach oben ziehen können. Danach verschwindet wieder alles im Boden.

    Die Container selbst sind unsichtbar. So hätten es sich sich die ÖDP-Stadträte Raimund Binder und Heinz Braun zumindest für alle Glas-Standorte in der Innenstadt gewünscht. Schließlich sind Container-Standorte wie beispielsweise neben dem Hotel Rebstock oder an der Kirche Stift Haug nicht unbedingt optische Aushängeschilder. Zumal unordentliche Zeitgenossen gerne auch noch anderen Abfall dazustellen.

    Doch ganz so einfach ist es nicht. Das Entsorgungssystem gehört nicht der Stadt Würzburg, erklärte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner kürzlich vor dem Stadtrat. Partner ist hier das Duale System Deutschland. Es gebe lediglich einen Vertrag über die Reinhaltung der Standorte.

    Und ganz billig ist ein solches Container-System unter der Erde auch nicht. Von rund 17 000 Euro allein für das Innenleben einer Station sprach Stadtbaurat Christian Baumgardt. Bei einem einfachen Standort müsse man von 35000 Euro ausgehen. Bauliche Lösungen in der Innenstadt könnten sich aber schon schnell auf 100 000 Euro pro Container-Standort hochschaukeln, wenn unterirdische Leitungen neu verlegt werden müssen und eine städtebaulich gute Lösung erreicht werden soll.

    Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber sah auch ein Konsequenzproblem. Würde man in der Innenstadt soviel für unterirdische Glascontainer ausgeben, gebe es auch berechtigte Wünsche aus den Stadtteilen. Zumindest würde eine Prioritätenliste gebraucht. Was immer das auch bedeutet. Das Problem und System wird jetzt im Rathaus geprüft.

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