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Würzburg: Leibgericht: Was Pfarrer Jürgen Reichel gerne aufwärmt

Würzburg

Leibgericht: Was Pfarrer Jürgen Reichel gerne aufwärmt

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    Jürgen Reichel, Kirchentags-Planer und Hallacas-Experimentator.
    Jürgen Reichel, Kirchentags-Planer und Hallacas-Experimentator. Foto: Joachim Fildhaut

    Jürgen Reichel kam relativ unauffällig nach Würzburg, als Pfarrer der evangelischen Gemeinde St. Johannis. Im vergangenen Sommer wurde er in der Stadt bekannter, als er eine prägnante Kampagne zur Sanierung der „Batman-Kirche“ am Glacis startete. Großzügiger als der Durchschnittsfranke denken, das trainierte er auf mehreren Posten im Missions-Management. 

    Gern erinnert er sich an seine drei Jahre in Venezuela – und an Hallacas, ausgesprochen "Ajakas". Zu diesem Weihnachtsessen lüden sich Familien gegenseitig noch tagelang nach dem Fest ein, erzählt Jürgen Reichel, „und testen und loben die Rezepte der anderen: Jede Hausfrau verwendet unterschiedliche und manchmal unfassbar viele Zutaten.“ Charakteristisch aber ist die Verwendung mehrerer Fleischsorten mit den Kapern. Die Zubereitung der mitunter riesigen Mengen an Maistaschen, die ganz einfach aufgewärmt werden können, nimmt in Venezuela drei Tage in Anspruch und „ist ein wunderbares Geruchs-, Geschmacks- und Gemeinschaftserlebnis“.

    Jürgen Reichel mag dieses Gericht nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Und so lässt es sich vereinfachen:

    Das wird gebraucht: 

    450 g Maismehl

    110 g Schweineschmalz

    1 TL Salz

    1 Hähnchen

    500 g Schweinefleisch

    500 g Rindfleisch

    2 Paprikaschoten (grün)

    3 Zwiebeln

    2 – 3 Knoblauchzehen

    500 g gehäutete Tomaten

    6 EL Kapern

    Salz, Pfeffer, Petersilie

    Rosinen

    Gefüllte Oliven

    Bananenblätter

    Feste Bindfäden

    So wird’s gemacht

    Das Maismehl in kochendem Wasser langsam blubbernd andicken und dabei ständig gründlich rühren. „Eher mit wenig Wasser anfangen“, bemisst der Pfarrer, „man merkt ja schnell, wie eine Masse daraus wird.“ Diese Masse bleibe im Vergleich zum Original „ein bisschen pampig“. Die Herstellung aus getrocknetem Mais, Dosenmais oder frischen Kolben erfordere hingegen „etwas Übung“. Am Ende also die abgekühlte Polenta mit Salz und Schmalz verkneten.

    Das Hähnchen gart eine halbe Stunde lang in köchelndem Wasser, das Schweine- und Rindfleisch wird in einer Pfanne angebraten. „Alles Fleisch schneiden Sie dann in ganz kleine Stücke. Anschließend braten Sie Knoblauch, Zwiebeln und Paprika an und schmoren sie mit den Tomaten.“ In diese Gemüsesoße kommen nun die Fleischwürfelchen, die Kapern, Salz, Pfeffer und fein gehackte Petersilie.

    Bananenblätter erhält man mittlerweile in etlichen Supermärkten und Asiashops. Man schneidet Quadrate von etwa 25 cm Seitenlänge aus den Blättern, verteilt vom Maisteig drei Esslöffel auf ein Bananenblattquadrat und streicht ihn zu einem Rechteck, das diagonal auf dem Blatt liegt. In den Teig kommen drei Esslöffel Paste mit ein paar Rosinen und einer Olive drauf. Dann schließt der Seelsorger die Maistasche und verschnürt sie im Bananenblatt.

    Wer einen  großen Topf hat, in den er die Hallacas in einem großen Sieb hängen kann, der dämpft sie eine Stunde lang. Ein bisschen riskanter – weil Füllung aus den Blättern quellen kann – ist es, die Hallacas in einem großen Wassertopf zu wärmen. Allemal gilt: „Je öfter sie aufgewärmt werden, desto geschmackvoller werden sie!“

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