Von Plätzchen, Stollen und Braten ist bei Adrian Kerkhoff nichts zu sehen. Die kulinarischen Sünden, die jedem momentan die Hose zwicken lassen, hatte er weggelassen. Er nahm kurz vor Weihnachten an der Mister Germany Wahl teil. Dafür musste der Student in Bestform sein. Zum Titel hat es nicht gereicht, aber alleine die Teilnahme war für den Oberpleichfelder eine Sensation. Im Interview erzählt Adrian, wie es ihm von den USA aus gelang, sich zu qualifizieren. Außerdem plaudert er über die spannenden Tage der Wahl, die inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte stattfand. Geschichten hinter der Bühne inklusive. Das Interview führte Ina Habermann.
Frage: Adrian, mit der Teilnahme an der Mister Germany Wahl 2013/14 zählst Du zu den schönsten Männern Deutschlands. Wie hast du dich qualifiziert?
Adrian Kerkhoff: In der Regel muss man eine Länderwahl gewinnen, um sich für die Mister Germany Wahl zu qualifizieren. Da ich seit einem Jahr in Kalifornien lebe ging das nicht. Es gibt jedoch die Möglichkeit, sich durch eine Internet-Wahl zu qualifizieren. Ich hatte mich dort mit professionellen Fotos beworben und konnte mich Runde für Runde gegen alle anderen durchsetzen. Schließlich wurde ich als Mister Internet 2013 zur Mister Germany Wahl eingeladen.
Wie läuft so eine Wahl ab?
Adrian: Ich bin drei Tage vorher angereist und lernte zunächst alle Kandidaten kennen. Die Tage darauf waren mit einem 14 Stunden Programm vollgepackt. Wir hatten Shootings, Interviews, Stylings und Proben für die Choreographie. Bei der Wahl selbst gab es zwei Wertungsdurchgänge vor einer Expertenjury. Einmal im Anzug und einmal in Jeans mit freiem Oberkörper. Rivalitäten gab es unter den Kandidaten nicht – jedenfalls nicht bei den Männern (schmunzelt).
Seit wann nimmst du an Schönheitswettbewerben teil und was macht für dich den Reiz aus?
Adrian: Meine erste Wahl war vor einem Jahr. Ich war durch eine Wildcard an der Mister Bayern Wahl teilnahmeberechtigt. Ein Freund aus Würzburg hatte mich überredet. Damals hat es nicht zum Sieg gereicht. Ich war unerfahren auf der Bühne und zu verkrampft. Doch ich habe gesehen, dass ich mit den anderen Jungs mithalten kann. Es folgten Shooting-Angebote professioneller Fotografen. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden Bilder, mit denen ich im Herbst die Mister Internet Wahl gewann. Die Mister Germany Wahl war jetzt mein dritter Wettbewerb. Den Reiz macht für mich die Kombination aus Mode und Präsentation des täglichen Trainings und Disziplin aus.
Du ernährst dich gesund machst sichtbar viel Sport – wie hältst du dich fit?
Adrian: Ich verfolge meinen eigenen Trainingsplan und höre auf meinem Körper. Treibe ich zu wenig Sport werde ich unausgeglichen und unruhig. Ich mache Ausdauersport an der frischen Luft und Kraftsport, da aber nur Übungen die ich zu Hause machen kann. Ins Fitnessstudio gehe ich kaum. Die sichtbaren Erfolge kamen, als ich mich intensiver mit Ernährung auseinandergesetzt habe. Diese Kombination erwies sich für mich als optimal.
Ist Disziplin eine deiner größten Stärken und wie motivierst du dich?
Adrian: Disziplin und Ehrgeiz würde ich zu meinen Stärken zählen. Das hat sich aber erst entwickelt. Die meisten meiner Freunde kennen mich noch als den dicken, unauffälligen Jungen aus der Nachbarschaft. Irgendwann wollte ich mein Leben ändern und habe die Liebe zum Sport und zum gesunden Essen entdeckt. Aus der anfänglichen Disziplin wurde Routine und Spaß, was sich nach den ersten Erfolgen verstärkt hat. Das ging sogar soweit, dass ich von manchen beim letzten Klassentreffen nicht erkannt wurde (lacht).
Du arbeitest momentan in Kalifornien. Wie sehen Deine beruflichen Ziele aus?
Adrian: Ich will in Kalifornien mein Studium in Elektrotechnik beenden. Dort arbeite ich nebenbei in der Forschung und Entwicklung bei VW im Silicon Valley. Im Mai beende ich das Studium nach zwei Auslandssemestern. Ich wünsche mir, dass ich nächstes Jahr in einem Industrieunternehmen als Trainee im technischen Vertrieb einsteigen kann. Meine Tätigkeit als Model soll auch weiterhin nur ein Hobby bleiben. Aber vielleicht sieht man mich ab und zu auf Laufstegen oder in Zeitschriften. . .