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Würzburg: Nach dem vorzeitigen Ende der Intendanz von Markus Trabusch: So geht es jetzt am Mainfranken Theater Würzburg weiter

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Nach dem vorzeitigen Ende der Intendanz von Markus Trabusch: So geht es jetzt am Mainfranken Theater Würzburg weiter

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    Mainfranken THeater außen
    Mainfranken THeater außen Foto: Mathias Wiedemann

    Eine Woche vor Weihnachten machte es die Stadt Würzburg offiziell: Die Zusammenarbeit mit dem Mainfranken Theater-Intendanten Markus Trabusch werde "vorzeitig zum 31. Dezember dieses Jahres" beendet. Eine lange, kontroverse Debatte um den umstrittenen Intendanten geht damit zu Ende. Eigentlich wäre der 62-jährige Trabusch bis Sommer 2026 im Amt gewesen, ein Ausschreibungsverfahren für die Nachfolge-Intendanz läuft derzeit.

    Offen ließ Stadt in ihrer Mitteilung am Donnerstag die Frage: Wie wird die Übergangszeit gestaltet? Wie geht es jetzt weiter? Antworten auf die wichtigsten Fragen:

    Was gab den Ausschlag für die Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Trabusch zu beenden?

    Konkrete Gründe, warum Trabusch vorzeitig gehen muss, nennt die Stadt Würzburg nicht. Jedoch scheint die aktuelle Diskussion über Inklusion und den Umgang mit Menschen mit Behinderungen am Mainfranken Theater eine entscheidende Rolle gespielt zu haben.

    Im November hatte sich der Intendant nach einer Aufführung eines Familienstücks verärgert über einen Mann mit Behinderung geäußert. Diese Kontroverse reiht sich ein in die kritischen Stimmen gegen Trabusch aufgrund seines Umgangs mit Mitarbeitern und Künstlern. "Dieser Schritt dient dem Wohl des Theaters und der kulturellen Entwicklung der Stadt sowie den persönlichen Interessen von Herrn Trabusch, der zuletzt erheblichem öffentlichen Druck und Vorwürfen ausgesetzt war", heißt es in der Mitteilung der Stadt.

    Die neue Intendanz am Mainfranken Theater Würzburg soll 2026 beginnen. Was ist in der Übergangszeit? 

    Theatermacher Georg Rootering übernimmt bis auf Weiteres kommissarisch die Intendanz. Das Mainfranken Theater und die Stadt Würzburg informierten darüber am Samstag in einer gemeinsamen Presserklärung.  Rootering werde das Haus gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Direktor, Dirk Terwey, führen. Der Stadtrat werde sich mit der aktuellen Entwicklung und der neuen Situation in seiner nächsten Sitzung im Januar befassen.

    Wie Kulturreferent Benedikt Stegmayer erklärt, dürften viele Würzburgerinnen und Würzburger den Regisseur nicht nur durch sein früheres Wirken am Mainfranken Theater kennen. Aktuell entwickele Rootering als künstlerischer Leiter gemeinsam mit vielen Akteuren aus der Stadtgesellschaft das Projektjahr "Freiheyt 1525, Freiheit 2025. 500 Jahre Bauernkrieg".

    Georg Rootering (Mitte) übernimmt kommissarisch die Intendanz am Mainfranken Theater. Aktuell ist er Koordinator für das Projektjahr 500 Jahre Bauernkrieg in Würzburg. Hier bei der Vorstellung des Programms zum Gedenkjahr mit Kulturreferent Benedikt Stegmayer (links) und Autor und Regisseur Markus Grimm.
    Georg Rootering (Mitte) übernimmt kommissarisch die Intendanz am Mainfranken Theater. Aktuell ist er Koordinator für das Projektjahr 500 Jahre Bauernkrieg in Würzburg. Hier bei der Vorstellung des Programms zum Gedenkjahr mit Kulturreferent Benedikt Stegmayer (links) und Autor und Regisseur Markus Grimm. Foto: Thomas Obermeier

    Laut Stadt und Theater hat sich Rootering den Kolleginnen und Kollegen des Mainfranken Theaters in einer Mitarbeitendenversammlung bereits vorgestellt.  

    Wer ist Georg Rootering?

    Nach Regieassistenzen am Opernhaus Zürich sowie den Salzburger Festspielen zu Beginn seiner Karriere war Georg Rootering von 1982 bis 1986 als Spielleiter an der Bayerischen Staatsoper München engagiert. Es folgten Tätigkeiten u.a. an der Wiener Staatsoper als stellvertretender Oberspielleiter, an der Opéra de Paris, als künstlerischer Koordinator des Mozartfestivals in Prag sowie Lehrtätigkeiten an der Sibelius-Akademie in Helsinki und der Hochschule für Musik und Theater in München.

    In Würzburg war Rootering von 1995 bis 1997 Oberspielleiter des Musiktheaters am damaligen Stadttheater Würzburg. 1997 wurde er zum Intendanten des Theaters in Schaan im Fürstentum Liechtenstein ernannt. Seit 2006 ist er als freischaffender Regisseur im Bereich Musiktheater tätig. Engagements führten ihn mehrmals nach Würzburg, an das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin, das Stadttheater Biel, die Finnische Nationaloper in Helsinki, nach Tallinn, Rom, Florenz sowie an die Oper Breslau.

    Hat das vorzeitige Ende der Amtszeit Trabusch einen Einfluss auf das Ausschreibungsverfahren für die Intendanz ab 2026?

    Nein. Wie die Stadt Würzburg informiert, läuft das Auswahlverfahren für die neue Intendanz zur Spielzeit 2026/27 planmäßig weiter. Es soll spätestens im Sommer 2025 durch die Entscheidung in Werkausschuss und Stadtrat abgeschlossen werden. In der Auswahlkommission wirken Vertreter des Stadtrates, aus dem Personal des Theaters und externe Experten aus der Theaterwelt mit.

    Georg Rootering übernimmt interimsweise die Intendanz des Mainfranken Theaters. 
    Georg Rootering übernimmt interimsweise die Intendanz des Mainfranken Theaters.  Foto: Presseabteilung MAGGIO

    Mit welchen Mehrkosten rechnet die Stadt Würzburg nun?

    Dazu gibt die Stadt keine Informationen. "Zu Kosten darf ich natürlich nichts sagen, weil dies direkt die Verträge beträfe", sagt Kulturreferent Benedikt Stegmayer auf Anfrage. 

    Wer erstellt den Spielplan 2025/2026?

    Die grundsätzliche Planung der Spielzeit 2025/2026 ist laut Stegmayer bereits weit fortgeschritten. Hier werde es gegebenenfalls noch Anpassungen geben, Besetzungsfragen müssten noch geklärt werden. In welchem Umfang, "das wird sich in den kommenden Wochen herausstellen".

    War Trabusch für die laufende Spielzeit noch für eine Inszenierung als Regisseur gedacht?

    Ursprünglich war geplant, dass Markus Trabusch in dieser Spielzeit noch die Oper Carmen (Premiere am 1. Juni) inszeniert. Diese Regiearbeit wird dem Kulturreferenten zufolge jetzt von einem anderen Team übernommen werden.

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