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WÜRZBURG: Neuer Aufzug am oberen Markt geht in Betrieb

WÜRZBURG

Neuer Aufzug am oberen Markt geht in Betrieb

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    Voller Durchblick: Möglichst transparent und unscheinbar soll das Aufzugshäuschen am oberen Markt sein. An diesem Samstag geht der gläserne Lift zur Marktgarage – mit dem neuen Geschäftshaus „Hof Emeringen“ im Hintergrund – in Betrieb.
    Voller Durchblick: Möglichst transparent und unscheinbar soll das Aufzugshäuschen am oberen Markt sein. An diesem Samstag geht der gläserne Lift zur Marktgarage – mit dem neuen Geschäftshaus „Hof Emeringen“ im Hintergrund – in Betrieb. Foto: Foto: Theresa Müller

    Kleines Bauwerk mit großer Wirkung. Das ist der neue Aufzug am oberen Marktplatz. Er führt zu den beiden Untergeschossen der Marktgarage und soll an diesem Samstag – endlich – in Betrieb gehen. Vor allem Rollstuhlfahrer und Mütter und Väter mit Kinderwägen sind Nutznießer des neuen Liftes. Der gefällt nicht jedem und hat sich als Langzeitbaustelle entpuppt. Das benachbarte Treppenhaus steht schon seit Eröffnung der neuen Tiefgaragenzufahrt im November zur Verfügung.

    Treffen mit Frank Zumkeller, dem von der Stadt beauftragten, bauleitenden Architekt am gläsernen Aufzugshäuschen: „Der Stadtbaurat hat sich schon verewigt“, scherzt Zumkeller und reißt einen FC-Nürnberger-Fan-Aufkleber von der Glasfassade ab – Stadtbaurat Christian Baumgart ist bekanntlich „Club“-Anhänger. Das Glas ist laut Zumkeller auch der Grund, weshalb der Aufzug nicht, wie ursprünglich geplant, noch vor Weihnachten in Betrieb gegangen ist. „Erst hatten einige Scheiben die falsche Größe, dann waren teilweise die Löcher falsch gebohrt, dazu kamen arbeitsfreie Tage um die Jahreswende“, erklärt Zumkeller, weshalb die letzte Scheibe erst vergangene Woche angebaut wurde.

    3,0 Meter hoch, 2,3 Meter breit

    Ein weiteres Problem war eine fehlende Abdichtung im Umfeld des Aufzugsschachts – „das hat aber nicht viel Zeit gekostet“, sagt der Architekt, der sich an der prominent gelegenen Baustelle einiges anhören musste. „Da wird das Geschäftshaus da drüben schneller fertig als euer Aufzug“, maulte ein Passant. Und als der Bau noch von einer unsehnlichen Blechverkleidung umhüllt war, dachten einige, er sei schon fertig.

    Drei Meter hoch, 2,3 Meter breit und 2,9 Meter tief ist das Aufzugshäuschen, dessen Hülle aus 37 Quadratmetern mit 2,2 Zentimeter dickem Glas besteht. Auch die Aufzugskabine ist aus Glas. Möglichst transparent und unauffällig – das war die Maßgabe. Deshalb wurde auch auf eine Überdachung des Treppenhauses verzichtet. Denn von Anfang an gab es Kritik an einem Aufzugshäuschen auf dem oberen Markt – in der Bevölkerung wie im Stadtrat. Dieser entschied mit knapper Mehrheit den jetzigen Standort. Dafür musste der Häckerbrunnen um zwei Meter weichen, eines der vier Sitzrondelle wurde abgebaut.

    Dass der „Glaskasten“ auf dem Marktplatz steht, ist der Verlegung der Marktgaragenzufahrt von der Eichhorn- in die Martinstraße geschuldet. Die mehr als fünfzig Meter längere Zufahrt erfordert ein Fluchttreppenhaus, um im Notfall aus den beiden Untergeschoßen ins Freie zu gelangen. Die einst als Fluchtweg vorgesehene Treppe im Geschäftshaus „Hof Emeringen“ mit der Zufahrt im Untergrund reicht brandschutztechnisch nicht aus, da sie nur bis zum ersten Untergeschoß reicht.

    Barrierefrei und teuer

    Nachdem ohnehin ein neues Treppenhaus gebaut werden musste, beschloss die Stadt für die 86 Stellplätze in diesem Bereich der Marktgarage einen barrierefreien Zugang mittels Aufzug. Kosten: Zusammen mit Treppenhaus rund 600 000 Euro.

    Der Aufzug ist für ein Gewicht von 1000 Kilogramm oder zwölf Personen zugelassen. In die längliche Kabine passt auch eine Trage für medizinische Notfälle. Kein unwichtiges Detail, da wegen zu geringer Höhe kein Rettungswagen in das zweite Untergeschoß fahren kann. Es ist eine Überwachungskamera installiert sowie ein Notfallknopf. Wer den drückt, ist mit der zentralen Leitstelle der Stadtverkehrs-GmbH (SVG) verbunden, die rund um die Uhr besetzt ist. Ob und wann der „Glaskasten“ ein neues Umfeld bekommt, steht noch in den Sternen. Die Umgestaltung des oberen Marktes wurde im Herbst auf unbestimmte Zeit verschoben.

    Ob und wann sich die 2,2 Millionen Euro teure Verlegung der Garagenfahrt rentiert, lässt sich ebenfalls noch nicht sagen. Nutzten im Januar vergangenen Jahres noch 24 500 Autofahrer die alte Zufahrt in der Eichhornstraße, steuerten diesen Januar „nur“ 13 300 die neue Zufahrt im Geschäftshaus an, das Anfang April eröffnet werden soll.

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