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Würzburg: O du gefährliche: 6 Gefahren für Kinder in der Weihnachtszeit, auf die Sie achten sollten

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O du gefährliche: 6 Gefahren für Kinder in der Weihnachtszeit, auf die Sie achten sollten

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    In der Weihnachtszeit gibt es viele Gefahren für Kinder, die Sie kennen sollten. (Symbolfoto)
    In der Weihnachtszeit gibt es viele Gefahren für Kinder, die Sie kennen sollten. (Symbolfoto) Foto: Getty

    Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Besinnlichkeit. Aber für Kinder birgt sie ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Die vielen Menschen im Haus, die Ablenkung, die Aufregung und der Stress können leicht zu Unfällen führen.

    Meist ist es an Heiligabend in der Notaufnahme der Kinderklinik ruhig, aber an den Feiertagen kommen in der Regel viele kleine Patientinnen und Patienten, sagt Dr. Katharina Ruf, Oberärztin an der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg. Sie kennt einige Gefahren, die gerade an den Weihnachtstagen oft zu Verletzungen führen.

    1. Punsch oder Fondue können zu Verbrühungen führen

    Die Küche ist ein Ort, an dem häusliche Unfälle besonders häufig auftreten, erst recht in der Weihnachtszeit. Hier besteht beispielsweise Gefahr durch Verbrühen und Verbrennen. "Verbrennungen sehen wir vor allem, wenn Kinder heiße Töpfe vom Tisch ziehen oder sich mit Tee, Punsch oder Kaffee verbrühen", sagt Oberärztin Ruf. Schon eine heiße Tasse Tee kann 10 bis 20 Prozent der Hautflächen eines Kindes verbrühen.

    Kleinflächige Verbrennungen sollten Eltern umgehend kühlen. "Entfernen Sie die Kleidung an der betroffenen Stelle, wenn diese nicht mit der Haut verklebt ist", sagt die Kinderärztin. Sind Textilien mit der Haut verklebt, sollten diese nicht gelöst werden, da so die Haut noch stärker geschädigt werden kann. Bei großflächiger Verbrennung umgehend den Rettungsdienst informieren.

    Auch bei typischen Weihnachts-Abendessen wie Raclette und Fondue kann es zu Verletzungen kommen, etwa durch Verbrennungen mit heißem Öl. "Hier müssen Erwachsene besonders aufmerksam sein", sagt Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder".

    2. Adventskranz und Weihnachtsbaum bergen Gefahren

    Kinder dürfen nicht mit brennenden Kerzen allein gelassen werden. 
    Kinder dürfen nicht mit brennenden Kerzen allein gelassen werden.  Foto: Getty

    An Weihnachten schaffen Kerzen eine behagliche Atmosphäre. Doch ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann ausreichen, um die Dekoration in Flammen aufgehen zu lassen.

    "Ein Adventskranz gehört nicht in die Nähe von Kindern", sagt Andreas Kalbitz. "Keinesfalls dürfen Kinder in einem Raum mit brennenden Kerzen allein gelassen werden, nicht einmal für einen kurzen Moment", so der Geschäftsführer von "Mehr Sicherheit für Kinder"

    Auch der Weihnachtsbaum selbst kann zur Gefahr werden. Kinder können versucht sein, an den Zweigen zu ziehen oder sogar den Baum zu erklimmen. Ein umstürzender Weihnachtsbaum kann schwere Verletzungen verursachen. Daher ist es wichtig, den Baum sicher zu befestigen und Kinder nicht unbeaufsichtigt beim Baum zu lassen.

    3. Beim Plätzchenbacken gibt es oft Verbrennungen

    Gemeinsam Backen macht Spaß. Aber Vorsicht vor Verbrennungen. (Symbolfoto)
    Gemeinsam Backen macht Spaß. Aber Vorsicht vor Verbrennungen. (Symbolfoto) Foto: Getty

    Das gemeinsame Backen von Plätzchen mit der ganzen Familie kann große Freude bereiten. "Wenn Sie fleißige kleine Helfer zu Hause haben, sollten Sie darauf achten, dass sie sich vom heißen Backofen fernhalten. Es ist ratsam, dass Mama oder Papa diese Aufgabe übernehmen, um Verbrennungen zu vermeiden", sagt Andreas Kalbitz von "Mehr Sicherheit für Kinder".

    Kleine Kinder sollten nie vor dem Backofen allein gelassen werden. "Das Gleiche gilt übrigens auch für einen Kaminofen, falls Sie einen zu Hause haben. Eltern sollten immer dabei sein", sagt Kalbitz.

    4. Kleine Teilchen an Geschenken, wie Knopfbatterien, können leicht verschluckt werden

    Weihnachtszeit ist Geschenke-Zeit. "Da gilt es besonders auf Kleinkinder gut aufzupassen", sagt Andreas Kalbitz. Kleine Kinder erkunden ihre Umgebung oft mit dem Mund und es kann vorkommen, dass sie beispielsweise Lego-Teile, Murmeln oder Knöpfe verschlucken.

    Laut Kindermedizinerin Katharina Ruf besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Panik, da viele Fremdkörper auf natürliche Weise wieder ausgeschieden werden.

    Sollten Kinder jedoch viel speicheln und nicht mehr richtig schlucken können, dann sollten sie einem Arzt vorgestellt werden. "Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem Kinderarzt, immer wenn Ihr Kind anders ist als sonst."

    Dr. Katharina Ruf ist Oberärztin an der Kinderklinik der Uniklinik in Würzburg.
    Dr. Katharina Ruf ist Oberärztin an der Kinderklinik der Uniklinik in Würzburg. Foto: Matthias Emmert

    Magnete oder Knopfzellenbatterien können beim Verschlucken zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Knopfbatterien bleiben besonders häufig in der Speiseröhre von Kindern stecken.

    "Durch den dauerhaften Stromfluss kann es schon einige Stunden nach dem Verschlucken zu ausgeprägten Verätzungen der Speiseröhre kommen", sagt die Würzburger Kinderärztin Ruf. Schon beim Verdacht auf eine verschluckte Batterie sollte man unverzüglich in eine Klinik fahren.

    5. Weihnachtssterne und Stechpalmen sind giftig

    Der Weihnachtsstern enthält einen giftigen Milchsaft. Nach dem Verzehr von Pflanzenteilen ist mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz zu rechnen. (Symbolfoto)
    Der Weihnachtsstern enthält einen giftigen Milchsaft. Nach dem Verzehr von Pflanzenteilen ist mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz zu rechnen. (Symbolfoto) Foto: Getty

    Der Weihnachtsstern ist eine beliebte Zierpflanze in der Weihnachtszeit. Doch die Pflanze ist giftig – genau wie die rund um Weihnachten beliebte Stechpalme mit ihren knallroten Beeren. "Besonders für Kinder kann die Verlockung groß sein, die bunten Blätter in den Mund zu stecken", sagt Andreas Kalbitz von der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder".

    Es ist ratsam, giftige Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern aufzustellen. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass herunterfallende Beeren oder Blätter nicht in die Hände von Kindern gelangen.

    Wenn ein Kind Anzeichen einer schweren Vergiftung zeigt, wie zum Beispiel Ätz-Spuren an den Lippen und Schleimhäuten oder in schweren Fällen Atemnot und Bewusstlosigkeit, sollten Eltern das nächste Krankenhaus aufsuchen oder den Notruf 112 wählen.

    6. Vorsicht beim Feuerwerk

    Für mehr als 200 Kinder beginnt das neue Jahr mit schwersten Verletzungen in der Notaufnahme eines Krankenhauses. "Am häufigsten betroffen sind Kinder ab etwa acht Jahren", sagt Andreas Kalbitz, Geschäftsführer von "Mehr Sicherheit für Kinder".

    Besonders häufig sind Verbrennungen an den Händen von Kindern, weil sie Kracher zu lange festhalten. Knallfrösche können aber auch in der Hosentasche schwerste Verbrennungen an den Genitalien und im Lendenwirbelbereich verursachen, da sie sich selbst entzünden können.

    Silvesterböller bestehen aus Sprengstoffen und es steckt viel Kraft in ihnen. Dieser Kraft sollte man mit viel Respekt und Vorsicht begegnen. "Am besten wäre es, wenn Eltern ganz darauf verzichten würden", sagt Andreas Kalbitz.

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