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Würzburg: Würzburger Adventskalender: Sich die Zeit nehmen, das Besondere zu sehen

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Würzburger Adventskalender: Sich die Zeit nehmen, das Besondere zu sehen

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    Würzburger Adventskalender: Sich die Zeit nehmen, das Besondere zu sehen
    Würzburger Adventskalender: Sich die Zeit nehmen, das Besondere zu sehen

    Was ich mit Weihnachten und der Adventszeit in Verbindung bringe? Leuchtende Kinderaugen! Gibt es etwas Schöneres? Engel überall im Haus, Tannen, Plätzchen, Christstollen, Weihnachtsmärkte, Punsch und Bratwurst für die Kinder, Lichter überall, Weihnachtsmusik und vor allem das Buch "Schnüpperle"! Ich habe heute noch die Stimme meiner Mutter im Kopf, wie sie die Geschichten von Schnüpperle und Annerose vorliest.

    "Lasst uns fro-ho u-hund munter sein…" – das war für mich immer das Schönste in der Adventszeit. Daran musste ich 2020 denken – im Lockdown. Als Mutter und als Leiterin des Jungen Theaters stellte sich schnell die Frage: "Aber was ist denn mit den leuchtenden Kinderaugen"? Wie ist es wohl möglich, eine Weihnachtsatmosphäre zu zaubern? Engel im Haus, Tannenwedel, Plätzchen, Schnüpperle – ja gut. Aber was ist mit den Lichtern überall, was ist mit den Weihnachtsmärkten? Dem 5. Kinderpunsch und der 20. Bratwurst? Was ist mit dem gemeinsamen Weihnachtssingen? Und der Tradition, Weihnachtsgeschichten vorzulesen? Dem Weihnachtstheater bei uns in der Burghalle von Röttingen? Es musste schnell etwas geschehen!

    Viele Hände haben geholfen, viele Wichtel sind gesaust und haben organisiert. Was herausgekommen ist? 24 Weihnachtsstationen, jeden Tag eine neue, mit Basteltischen, Liedern zum Mitnehmen für zu Hause, Rätselseiten, einem Gewinnspiel… Und einem Nikolaus, der einfach zu allen Kindern, die vorher ein Bild gemalt haben, nach Hause gekommen ist.

    Was das Schönste dabei war? 24 Tage, an denen man die Familien jeden Nachmittag hat "pilgern" sehen zu den Weihnachtsstationen. Mit der bewussten Zeit mit und für die Kinder. Und da war dann doch noch was: die leuchtenden Kinderaugen!

    2020 und auch 2021 ohne Weihnachtsmärkte und alles was dazugehört –  das war etwas ganz Besonderes. Ein Stück weit besonderer, als man es sonst kannte. Wir haben das Familienleben, die Zeit mit und für die Kinder intensiver erlebt, weil wir mehr Zeit hatten. Wir hatten mehr Zeit, um das Besondere zu sehen, wir hatten mehr Zeit zu entschleunigen.

    Dieses Jahr ist alles wieder wie immer. Meine Tochter ist nun vier Jahre alt und wird das erste Mal überhaupt bewusst Weihnachtsmärkte sehen. Sie wird das Kindertheater am 1. Adventssonntag in der Röttinger Burghalle erleben. Lichter, Gesang, der 5. Kinderpunsch und die 20. Bratwurst… Die Zeit rast, alles geht wieder "schnell, schnell". Ich sage immer überspitzt, wir sind wieder in der "besinnungslosen Zeit". Ich freue mich riesig, dass endlich alles so ist wie vorher! Was ich aber hoffe? Das wir es trotzdem schaffen, das Besondere zu sehen. Vor allem in diesen Zeiten. Manchmal helfen ja solche Erinnerungen.

    Text: Frederike Faust

    Foto: Judith Menth/Montage Anne Schmidhuber

    Frederike Faust ist Leiterin des Jungen Theaters der Frankenfestspiele Röttingen

    In der Kolumne "Würzburger Adventskalender" schreiben Menschen aus der Region Würzburg Anekdoten und Gedanken rund um Advent und Weihnachtsfest.

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