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Würzburg: Würzburger Adventskalender: Zwischen Lichterglanz und Meditation. Oder auch –  mein Weihnachtsdilemma.

Würzburg

Würzburger Adventskalender: Zwischen Lichterglanz und Meditation. Oder auch –  mein Weihnachtsdilemma.

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    Würzburger Adventskalender: Zwischen Lichterglanz und Meditation. Oder auch –  mein Weihnachtsdilemma.
    Würzburger Adventskalender: Zwischen Lichterglanz und Meditation. Oder auch –  mein Weihnachtsdilemma.

    Während die Stadt Würzburg im Glanz der Weihnachtslichter erstrahlt, finde ich mich in einem zwiespältigen Verhältnis zu dieser festlichen Jahreszeit wieder. Ich fühle mich eher den buddhistischen Werten hingezogen und navigiere geschickt zwischen den Welten des traditionellen Weihnachtszaubers und der buddhistischen Gelassenheit.

    Ich, ein Mann, der nicht immer die Ruhe und Ausgeglichenheit besitzt, die ich mir wünsche, bezeichne mich selbst als "Suchender". Als Anhänger des Buddhismus habe ich die Kunst der Meditation und Achtsamkeit in mein tägliches Leben integriert. In einer Zeit, in der Weihnachten oft von Hektik und Konsum geprägt ist, finde ich in den fernöstlichen buddhistischen Lehren einen Gegenpol zur westlichen Feierlichkeit..

    Das Theater am Neunerplatz wird in der Vorweihnachtszeit zu einem Ort, an dem diese beiden Welten sich zu treffen scheinen. Ich inszeniere Kindertheaterstücke, die die Magie der Weihnachtszeit einfangen und den jungen Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Doch warum entscheide ich mich als Buddhist dazu, mich in das Getümmel der Weihnachtsvorbereitungen zu stürzen? Ich erkläre dies mit einer tiefen Überzeugung: Kinder sind die Zukunft, und die Weihnachtszeit ist für sie eine besondere Zeit der Vorfreude und des Staunens. Es geht darum, ihre Herzen zu berühren und positive Erinnerungen zu schaffen, unabhängig von religiösen Überzeugungen.

    Meine Inszenierungen zeigen nicht nur die universelle Botschaft von Liebe und Zusammenhalt, sondern spiegeln auch meine eigene Auffassung von Spiritualität wider. Ich möchte, dass die Kinder durch die Theaterstücke nicht nur unterhalten werden, sondern auch einen Hauch von Achtsamkeit erfahren – eine Botschaft, die über religiöse Grenzen hinwegreicht.

    Doch wie erlebe ich persönlich die Weihnachtszeit? Es ist eine Zeit der Reflexion und des Innehaltens. Auch wenn ich nicht den christlichen Glauben teile, schätze ich den Geist der Großzügigkeit und Nächstenliebe, der in dieser Jahreszeit präsent ist. Ich betrachte Weihnachten als eine universelle Feier des Miteinanders.

    Die Herausforderung, meine eigene spirituelle Praxis mit den Erwartungen der Gesellschaft in Einklang zu bringen, sehe ich als eine Chance zur Brückenbildung. Es geht darum, Verständnis füreinander zu entwickeln und gemeinsam die Freude an den kleinen Wundern des Lebens zu teilen.

    So finde ich mich inmitten von Rentieren, Weihnachtsbäumen und glitzernden Geschenken wieder, während ich gleichzeitig den Pfad der Meditation beschreite. Es mag paradox erscheinen, aber in diesem Dilemma entsteht eine einzigartige Harmonie, die die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen widerspiegelt.

    In einer Welt, die oft von Unterschieden gespalten ist, erinnere ich daran, dass die Magie von Weihnachten nicht nur in den festlichen Traditionen liegt, sondern auch in der Fähigkeit, Brücken zwischen den verschiedenen Lebensanschauungen zu schlagen. So wird mein Privattheater zu einem Ort, an dem die Weihnachtslichter nicht nur den Bühnenvorhang erhellen, sondern auch die Herzen der Menschen verbinden.

    Sven Höhnke leitet das "Theater am Neunerplatz".

    In der Kolumne "Würzburger Adventskalender" schreiben Menschen aus der Region Würzburg Anekdoten und Gedanken rund um Advent und Weihnachtsfest.

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