Basketball-Bundesliga:
s.Oliver Würzburg - Hakro Merlins Crailsheim
(Freitag, 18.30 Uhr, s.Oliver Arena)
Es ist noch nicht einmal Weihnachten – aber Denis Wucherer sagt: "Ich freue mich auf Ende Februar." Auf denSpielplan ist der Trainer von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg gerade gar nicht gut zu sprechen, und "mir graut's jetzt schon vor Januar und Februar". In diesen beiden Monaten werden die Baskets gerade einmal fünf Partien bestreiten – in den zwei darauffolgenden bis zum Hauptrundenende am 2. Mai werden es dann 13 sein. Also fast die komplette Rückrunde in acht Wochen.
Elf Tage hatten Würzburgs Basketballer frei nach ihrem überraschenden Sieg in Bamberg – prompt setzte es in Gießen eine nicht minder überraschende Niederlage. Seitdem sind auch schon wieder zwölf Tage vergangenen – weshalb der 46-jährige Wucherer beim Ausblick auf die (von Sport1 live übertragene) Begegnung gegen die Hakro Merlins Crailsheim häufiger das Wort "Rhythmus" bemüht, den seine Mannen tunlichst flott wieder finden mögen. "Wir werden sehen, wie wir die Niederlage in Gießen verdaut haben. Fast zwei Wochen Pause sind deutlich zu lange, vor allem wenn man verloren hat“, sagt Wucherer und ergänzt: "Wir sind aber ganz gut und verletzungsfrei durchgekommen, haben ein paar Tage freigemacht und die Zeit auch genutzt, um hart an unserer Verteidigung zu arbeiten."
Die Spielanlage ähnelt sich
"Eine Spielkultur, die Sinn macht", attestiert der Trainer dem Überraschungsteam der Saison aus Hohenlohe, das mit ebenfalls sechs Siegen bei einem Spiel und einer Niederlage weniger als der Achte Würzburg auf Rang fünf logiert. Die Spielanlage der beiden Teams ist durchaus ähnlich - beide bevorzugen schnelles, passbetontes Angriffsspiel mit viel Ballgewegung. "Wenn die Crailsheimer ins Laufen kommen und mit guten Pässen freie Würfe herausspielen, dann sind sie sehr stark", sagt Wucherer. Die Schwaben, die bereits bei drei Siegen mehr als 100 Punkte warfen, sind mit durchschnittlich 89,1 Zählern pro Partie die viertbeste Offensivmannschaft der Klasse - die Würzburger machen 82,5 im Schnitt. Kein anderer Bundesligist versucht es häufiger aus der Ferne als die Crailsheimer (im Schnitt gut 31 Versuche pro Spiel), und kein anderer trifft auch mehr Dreier: 12,5 in jeder Partie. Zählt man den derzeit verletzten Jeremy Morgan dazu, dann kommen sieben Akteure der selbsternannten Zauberer im Schnitt auf eine zweistellige Punkteausbeute.
Weshalb Wucherer als Devise ausgibt: "Wir wollen versuchen, ihren Spielfluss zu unterbinden und ihnen den Spaß zu nehmen." Er nennt diesbezüglich Frankfurt als Vorbild, denen das zuletzt in Crailsheim beim 76:68-Sieg mit einer "harten und konsequenten Verteidigung" gelungen ist. "Wir wollen es ähnlich machen." Damit die weiße Bundesliga-Weste gegen die Hohenloher (Würzburg gewann alle vier Partien) rein bleibt. Das ändern will natürlich vor allem Maurice Stuckey, der ja erst neulich mit Bamberg bereits gegen die Baskets verloren und nun in Crailsheim angeheuert hat. "Er kommt über die Verteidigung und hat Jordan Hulls schon bei unserem Sieg in Bamberg das Leben sehr schwer gemacht", sagt Wucherer. "Wenn er freie Würfe bekommt, dann kann er sehr gefährlich sein", warnt der Trainer vor dem 29-Jährigen, der zwischen 2012 und 2018 in Bundesliga und Pokal 165 Partien für die Baskets bestritten hat.