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MÜNCHEN: "Klimbim"-Star Horst Jüssen verlor Kampf gegen Krebs

MÜNCHEN

"Klimbim"-Star Horst Jüssen verlor Kampf gegen Krebs

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    (dpa/juk) Als „Adolar von Scheußlich“ schrieb Horst Jüssen in der legendären Klamaukserie „Klimbim“ Comedy-Geschichte. Der Schauspieler und Schriftsteller starb am Montagabend im Alter von 67 Jahren in München an Lungenkrebs. Lena Valaitis (65) – mit der Schlagersängerin war Jüssen fast 30 Jahre verheiratet – sagte der Illustrierten „Bunte“: „Unsere Söhne und ich waren bis zum letzten Atemzug bei ihm.“

    Den Lungenkrebs hatten Ärzte Weihnachten 2007 diagnostiziert. Jüssen war starker Raucher, 45 Jahre lang. Es folgten Chemotherapien und Bestrahlungen in einer Münchner Klinik. Mitleid wollte Jüssen nicht. „Ich habe den Kampf gegen den Krebs aufgenommen – und ich gewinne ihn auch. Da geht kein Weg dran vorbei“, sagte er im Frühjahr 2008. Im Herbst wollte er wieder auf der Bühne stehen.

    Jüssens Name wird vor allem mit der von Regisseur Michael Pfleghar erdachten TV-Kultserie „Klimbim“ verbunden, die in den 1970er Jahren riesige Erfolge feierte. Als elfter Gatte seiner Klamauk-Partnerin Jolanthe (Elisabeth Volkmann) spielte er den Adolar, dem die dauerhaften Liebesbedürfnisse seiner Frau zu schaffen machen. Für „Klimbim“ wurde Jüssen mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet; 2003 bekam er auch den deutschen Comedy-Ehrenpreis.

    Klimbim auf der Bühne

    30 Jahre nach der Erstausstrahlung im Fernsehen kam die „Klimbim“-Familie 2004 auch auf die Bühne. Autor der Bühnenfassung war Jüssen. Seitdem sind zwei Serien-Kollegen gestorben: Klaus Dahlen und Elisabeth Volkmann. Auch Regisseur Pfleghar lebt nicht mehr. Peer Augustinski erholt sich von einem Schlaganfall.

    Als Kabarettist trat Jüssen bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft auf. Er spielte Rollen in Fernsehserien wie „Die lieben Verwandten“ oder die „Himmlischen Töchter“. Der am 10. Januar 1941 in Recklinghausen geborene und in Husum aufgewachsene Jüssen war auch Regisseur und verfasste Theaterstücke für Kinder. Für „Kaspar und der Löwe Poldi“ erhielt er den Gebrüder-Grimm-Preis der Stadt Berlin. Unter Pseudonym schrieb er Komödien und Kriminalstücke.

    Auch als Romanautor machte er sich einen Namen. Sein erstes Werk („Jeschua“, 2001) handelte von Jesus Christus und wurde hochgelobt. Es folgten die Romane „Teufelskreis“ und „Joseph Satan“ (2007), in dem Jüssen am Beispiel von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels die Nazi-Karriere eines Mannes aus dem Kleinbürgertum beschreibt.

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