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Würzburg: Kommentar: Fünf Mutmacher zum Weihnachtsfest

Würzburg

Kommentar: Fünf Mutmacher zum Weihnachtsfest

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    Trotz aller Widrigkeiten: Weihnachten ist auch in diesem Jahr ein Fest der Hoffnung.
    Trotz aller Widrigkeiten: Weihnachten ist auch in diesem Jahr ein Fest der Hoffnung. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Nicht noch einmal! Dieser Gedanke ist wahrscheinlich vielen von uns durch den Kopf gegangen, als sich deutlich abzeichnete: Corona wird erneut einen dunklen Schatten auf das Weihnachtsfest legen. Dabei waren wir vor einem Jahr voller Hoffnung, dass die Pandemie in naher Zukunft ihren Schrecken verlieren wird. Die Wissenschaft hatte in Rekordzeit Impfstoffe entwickelt. Es schien, als müssten wir nur noch ein bisschen durchhalten, ehe der erlösende Piks in den Oberarm das Virus-Trauma beendet: Endlich keine Angst mehr vor Ansteckung haben. Unser altes Leben zurückbekommen – längst geplatzte Träume! Stattdessen werden Heiligabend neben dem Christkind auch Delta und Omikron an unsere Türen klopfen.

    Als ob wir nicht schon müde und erschöpft genug wären nach fast zwei Jahren Ausnahmezustand. Wie sehr will uns dieses offenbar unkaputtbare Virus noch nerven? Überfordern. Reizen. Verunsichern. Aufs Gemüt schlagen. Von einer baldigen Entwarnung scheinen wir so weit entfernt zu sein wie notorische Corona-Leugner vom Impfen. Mit entsprechend bangen Gefühlen richtet sich der Blick aufs neue Jahr. Sollten die Inzidenzen durch Omikron in Deutschland so rasant steigen wie in anderen Ländern, droht sogar wieder ein Lockdown, um den unsichtbaren Feind in Schach halten zu können.

    Wer hofft, vertraut auf die Zukunft und blickt mit Zuversicht auf das Kommende

    Trotz aller Widrigkeiten: Weihnachten ist auch in diesem Jahr ein Fest der Hoffnung. Hoffnung darauf, dass Dinge sich verändern können. Dass möglich werden kann, was unmöglich scheint. Dass wir in der Krise über uns hinauswachsen. Wer hofft, vertraut auf die Zukunft und blickt mit Zuversicht auf das Kommende. Hoffende haben die Gabe, nicht nur die dunklen Seiten ihres Alltags zu sehen, sondern auch die hellen stets im Blick zu haben. Wer genau hinschaut, entdeckt Aufmunterndes selbst in der augenblicklich bedrückenden Situation. Fünf Mutmacher zum Fest sind für mich:

    1.   Es kommt vielleicht nicht so schlimm, wie Experten befürchten und Omikron verursacht nur leichtere Krankheitsverläufe. Erste Studien lassen das zumindest vermuten.

    2.   Die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen wird "Stille Nacht" geimpft und getestet am Tannenbaum singen. Viele von ihnen sind sogar bereits geboostert. Davon haben wir vor einem Jahr noch geträumt.

    3.   Apropos Boostern: Deutschland setzt gegen Omikron zu Recht verstärkt auf die Auffrischungsimpfung. Der Schutz vor einem schweren Verlauf soll danach bei über 90 Prozent liegen.

    4.   Mit Novavax ist jetzt der erste Totimpfstoff in der EU zugelassen worden. Er gilt als Hoffnungsträger für all jene, die sich mit mRNA-basierten Impfstoffen bisher nicht anfreunden konnten.

    5.   Wir sind nicht allein mit unseren Sorgen und Ängsten. Überall auf der Welt suchen Menschen nach Trost.

    Die Pandemie hat uns gelehrt, wie nötig wir Trost brauchen

    Die Corona-Pandemie hat nach Ansicht von Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Menschen neu gelehrt, "wie nötig wir Trost brauchen". Ähnlich sieht das die Schriftstellerin und Philosophin Thea Dorn. In ihrem Buch "Trost. Briefe an Max" schreibt sie: "Trost ist das Gefühl, in einer Not nicht ganz verlassen zu sein. Das Gefühl, da ist jemand oder etwas, was mich trägt, mich hält. Gläubige Menschen finden diesen Halt bei Gott, so wie es im Kirchenlied heißt: Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand."

    Welcher Anlass ist besser geeignet als Weihnachten, um in der Familie, mit Angehörigen und Freunden ins Gespräch zu kommen und füreinander da zu sein. Wenn wir uns gegenseitig stützen, dem andern verständnisvoll und wohlwollend begegnen, ihm Trost spenden – dann gibt das allen Kraft und stärkt die Zuversicht. Beides brauchen wir gerade jetzt mehr denn je…

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